Ab 1. Juni müssen im Eingangsbereich der bayrischen Amtsstuben Kreuze aufgehängt werden. Was bis jetzt noch freiwillig gemacht werden konnte und nur in Klassenzimmern der bayerischen Schulen und in Gerichtssälen vorgeschrieben war, wird nun auch für Behörden zur Pflicht. "Das Kreuz ist das grundlegende Symbol der kulturellen Identität christlich-abendländischer Prägung", begründet der bayrische Ministerpräsident Markus Söder den Kreuzerlass. 56 Prozent der bayerischen Wahlberechtigten stimmen dem Beschluss zu, 38 Prozent lehnen das Kreuz in den Amtsstuben ab. Das ergab eine Umfrage von Infratest Dimap.

Foto: APA/dpa/Peter Kneffel

Wie argumentieren die STANDARD-User in der Debatte zum Kreuzerlass?

Pro: User "Fliegerbrille"

"Ich finde das gut. Gerade bei uns in den kleinen Landgemeinden ist das Pfarrleben vom Gemeindeleben de facto nicht zu unterscheiden. Die örtliche Pfarre nimmt in Kindergarten, Schule, aber zum Beispiel auch bei der Musikkapelle und den Feuerwehren einen ganz großen Stellenwert ein. Daher ist es zu begrüßen, dass die Bayern dies auch öffentlich zeigen. Grundsätzlich sind uns die Ober-und Niederbayern kulturell weit näher als die Menschen im Osten unseres Landes."

Kontra: User "Warden Wurlitzer"

"Religion hat in Ämtern nichts zu suchen, egal ob in Form eines Kopftuches, in Form eines umgehängten Kreuzes oder in Form eines Symbols an der Wand. Die aufgeklärte europäische Identität steht für eine strikte Trennung von Kirche und Staat, nicht für die gesetzliche Verbandelung von beidem."

Wie ist Ihre Position in dieser Debatte?

Was spricht für und was gegen den Kreuzerlass? Sollte das Kreuz auch in den Amtsstuben Österreichs aufgehängt werden, oder sind Sie für die Entfernung religiöser Symbole aus sämtlichen öffentlichen und staatsnahen Gebäuden wie zum Beispiel Schulen und Gerichten? Begründen Sie Ihre Meinung im Forum! (haju, 30.5.2018)