Ganze Wohnungen als Ferienapartments an Urlauber zu vermieten, ist sehr beliebt.

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Die Kurzzeitvermietung von Wiener Wohnungen an Touristen erfreut sich großer Beliebtheit. Der Stadtregierung missfällt diese Entwicklung, sie plant Maßnahmen zur Eindämmung. Auch Florian Duschel, der schon seit rund 15 Jahren Apartments in Wien an Urlauber vermietet, hat das vermehrte Aufkommen der privaten Vermieter registriert. Sowie auch die Tatsache, dass diese oft nur wenig professionell an die Sache herangehen.

Weil Duschel ohnehin auch selbst ein nützliches Tool für die Verwaltung seiner eigenen Apartments benötigte – was am Markt verfügbar war, stellte ihn nicht zufrieden, etwas "Amerikanisches" wollte er nicht verwenden -, kam er auf die Idee, eine eigene Plattform programmieren zu lassen. Das dauerte rund eineinhalb Jahre; seit wenigen Wochen ist Cityflats.online nun aber in einer ersten Ausbauphase online.

Vermieter können über diese Plattform einerseits ihre Buchungen professionell verwalten, andererseits auch die Preisgestaltung ihrer Wohnung(en) einem Algorithmus beziehungsweise "Yield-Management", wie Duschel es nennt, überlassen.

Automatische Preisgestaltung

Ein Beispiel: Findet im Austria-Center in Kagran ein großer Kongress statt, schlägt die Software für den Zeitraum des Kongresses für Wohnungen im Umkreis des Tagungsorts einen höheren Preis vor. Vermieter können diesen vorgeschlagenen Preis übernehmen – oder auch nicht. Vordefinierte Preissprünge sind auch beim Erreichen bestimmter Auslastungsquoten möglich.

Außerdem kann mit der Software gleich auch das Gästedatenblatt automatisch ausgefüllt werden, und für die Abführung der Ortstaxe gibt es ebenfalls Hilfestellung. Ein Rechnungslegungstool und ein Putzkalender sind auch dabei, ein eigener Wäscheservice wird laut Duschel derzeit getestet.

Nicht überprüft wird, ob die Einsteller der Apartments überhaupt touristisch vermieten dürfen. Bekanntermaßen braucht es dafür in einem Wohnungseigentumsobjekt die Zustimmung sämtlicher Eigentümer. Bei einer Mietwohnung ist die Sachlage noch ein wenig schwieriger. Über diese rechtlichen Rahmenbedingungen werden potenzielle Nutzer der Software jedenfalls informiert, betont Duschel. Er möchte nämlich grundsätzlich Vermietern "den rechtlich richtigen Weg anbieten", so der Unternehmer. Eine Ortstaxennummer ist bei ihm etwa Pflicht für Vermieter.

Für Apartmentvermieter kostet die Software ab 19,90 Euro pro Wohnung und Monat. Pro Buchung fließen außerdem derzeit acht Euro des Preises an Cityflats. Aktuell sind etwas mehr als 100 Apartments von rund 15 Anbietern online. (mapu, 13.6.2018)