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Zuckerberg sieht vorrangig historische Gründe für das große Interesse an Datenschutz in Deutschland.

Foto: Reuters

Nach Ansicht von Facebook-Chef Mark Zuckerberg sind die Deutschen wegen ihrer Erfahrungen mit der Stasi besonders empfindlich beim Thema Datenschutz. Auf der Technologie-Messe Vivatech in Paris sagte er: "Als deutscher Staatsbürger ist man besorgt, wegen der Stasi." Zuckerberg fügte bei seiner Rede am Donnerstagabend hinzu, das Thema sei in Europa noch frischer im Gedächtnis als in den USA oder anderswo.

"Jeder sorgt sich um seine Privatsphäre. Das ist nicht nur hier so, das ist weltweit ein Thema", so Zuckerberg. Daher werde Facebook die am Freitag in Kraft getretene Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) der EU nicht nur auf seine Nutzer in Europa anwenden, sondern auf User weltweit.

Facebook will DSGVO-Standards weltweit umsetzen

Die neuen Regeln für den Datenschutz machen Unternehmen und Organisationen europaweit gültige Vorgaben für die Speicherung von Daten. Kunden und Nutzer bekommen gleichzeitig mehr Möglichkeiten, gegen Missbrauch vorzugehen.

Zuckerberg war in dieser Woche im EU-Parlament zur Facebook-Datenaffäre befragt worden. Quer durch die Fraktionen kritisierten Abgeordnete danach, dass er viele Fragen zu den jüngsten Datenlecks unbeantwortet gelassen habe.

Bei dem Datenskandal geht es vor allem um das Abschöpfen der Daten von rund 87 Millionen Facebook-Nutzern durch die britische Firma Cambridge Analytica, die dann unerlaubt für den Wahlkampf von US-Präsident Donald Trump genutzt worden sein sollen. Facebook gab am Donnerstag an, dass entgegen früherer Aussagen möglicherweise doch keine Daten europäischer Facebook-Nutzer betroffen seien. (APA, 25.05.2018)