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Russland räumt ein.

Foto: REUTERS/Brian Snyder

Moskau – Russland hat in einem Brief an die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) erstmals systematisches Doping zugegeben. In dem von Sportminister Pawel Koblokow sowie den Chef des Nationalen Olympischen und Paralympischen Komitees unterzeichneten Schreiben ist von "inakzeptablen Manipulationen im Anti-Doping-System" die Rede.

WADA-Chef Craig Reedie hatte diesen Brief bei der WADA-Versammlung in Montreal in der vergangenen Woche als den "ermutigendsten, den wie je erhielten" erwähnt. Russland will die Aufhebung der Sperre seiner nationalen Anti-Doping-Agentur (RUSADA) durch die WADA erreichen.

"Die schwere Krise, die den russischen Sport betrifft, wurde durch inakzeptable Manipulationen durch das russische Anti-Doping-System verursacht und durch die Untersuchungen unter Führung der WADA aufgedeckt", schrieben die höchsten Sportpolitiker Russlands in dem der Sportzeitung "L'Equipe" vorliegenden Brief.

Geeignete Maßnahmen

Sie könnten bestätigen, dass gegen die in dieses systematische Dopingprogramm verwickelten Personen geeignete Maßnahmen ergriffen worden seien und diese keinen Einfluss im russischen Anti-Doping-Kampf mehr hätten, betonten Koblokow, NOK-Präsident Alexander Jukow und Wladimir Ljukin, der Chef des russischen Paralympischen Komitees.

Mit diesem Eingeständnis wurde ein wichtiger, von der WADA-Führung geforderter Punkt für eine Wiederanerkennung der RUSADA erfüllt. Ein weiterer ist die Erlaubnis, dem WADA-Personal Zutritt ins Anti-Doping-Labor in Moskau zu gewähren, in dem u.a. im Zuge der Olympischen Winterspiele 2014 in Sotschi in großem Stil manipuliert worden war. Die WADA-Führung wird die neue Entwicklung am 14. Juni diskutieren. (APA, 25.5.2018)