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Rund 13 Prozent der EU-Exporte in die USA macht der Automobilexport aus.

Foto: APA/AFP/GETTY IMAGES/JUSTIN SULL

Wien – Fast schon vertraut wirkt das Vorgehen von US-Präsident Donald Trump – und ist deswegen nicht weniger gefährlich. Kurz vor der Entscheidung über Zölle auf europäischen Stahl und Aluminium legte er bei den Autos noch einmal nach: Das Handelsministerium soll prüfen, ob Fahrzeugimporte die nationale Sicherheit der USA bedrohen. Dann hätte er freie Hand, über Zölle zu entscheiden.

Bis zu 25 Prozent Zölle drohen auf Pkws, Lkws und Autoteile – eine deutliche Erhöhung gegenüber den derzeitigen 2,5 Prozent. Das würde nicht nur die autoexportierenden Länder treffen, sondern auch die Zulieferer, unter ihnen auch Österreich, wie es vom Wiener Institut für Internationale Wirtschaftsvergleiche (WIIW) heißt.

Deutschland besonders betroffen

Besonders hart betroffen wäre Deutschland, wo die Autoexporte beinahe 30 Prozent der deutschen Ausfuhren in die USA ausmachen. Aber auch Schweden, Italien, Großbritannien und die anderen Zulieferländer Slowakei, Ungarn, Polen und Tschechien würden die Folgen spüren.

Insgesamt wären von der Zollerhöhung 13 Prozent der EU-Exporte in die USA betroffen. Jedoch ist der US-Automarkt für die EU insgesamt nicht allzu bedeutend, wie das WIIW schreibt: Zwei Prozent der EU-Automobilexporte und weniger als ein Prozent der EU-Gesamtexporte macht der US-Automarkt aus.

Zulieferländer hängen mit drin

Allerdings wären die Konsequenzen für die einzelnen Länder sehr unterschiedlich: In Schweden machen Autos rund 16 Prozent aller Ausfuhren in die USA aus, in Italien und Großbritannien sind es jeweils zwölf Prozent. Für die Slowakei macht der US-Markt sogar 60 Prozent der Autoexporte aus, für Ungarn 28 Prozent und für Österreich zehn Prozent.

Österreich exportierte 2015 Autoteile im Wert von rund einer Milliarde Dollar in die USA, was einem Anteil von 0,7 Prozent der österreichischen Exporte insgesamt entsprach. Rund 16.000 Arbeitsplätze sind in Österreich von den Exporten in die USA abhängig, in der EU insgesamt sind es 600.000.

Weltweit gesehen wären Mexiko, Südkorea, Kanada und Japan besonders stark von den Importzöllen betroffen. Mexiko generiert beinahe drei Prozent seiner direkten und indirekten Wertschöpfung durch die US-Autoexporte, bei Deutschland, Korea, Kanada und Japan macht dieser Anteil rund ein Prozent aus. (red, 25.5.2018)