Infineon, das Land Kärnten und die Stadt Villach wollen bei der geplanten Erweiterung des Werks in Villach eng zusammenarbeiten. Das haben Vertreter aller drei Partner am Freitagnachmittag bei einer Pressekonferenz in Villach bekanntgegeben. Infineon investiert bekanntlich bis 2025 rund 1,6 Mrd. Euro in den Kärntner Standort und baut eine Fertigungslinie für die sogenannten 300-Millimeter-Wafer.

Die Maßnahmen wurden in einer erweiterten Regierungssitzung mit allen im Landtag vertretenen Parteien sowie dem Villacher Bürgermeister Günther Albel (SPÖ) besprochen. Denn der Ausbau bedeute auch Herausforderungen für das Land und die Region, erklärte Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ). Die Politik habe nun die Aufgabe, die entsprechenden Rahmenbedingungen zu schaffen. Es gehe um zügige Behördenverfahren und die Schaffung der entsprechenden Infrastruktur. Die Entstehung des Werks soll mit einem Reportingsystem, in das er alle politischen Parteien einbinden möchte, begleitet werden. Mit dem Ausbau des Standortes soll in der ersten Hälfte des kommenden Jahres begonnen werden.

550 Wohnungen

Laut Infineon-Vorstandsdirektorin Sabine Herlitschka würden in den nächsten Jahren etwa 550 Wohnungen benötigt. So sollten in unmittelbarer Nähe des Werks ein Wohncampus mit etwa 150 Einheiten plus der entsprechenden Infrastruktur und weitere 400 Wohnungen im weiteren Umfeld geschaffen werden.

Ein Thema wird auch die Kinderbetreuung sein. Da mit dem Zuzug vor allem jüngerer Menschen zu rechnen sei, werde ein Schwerpunkt die Klein- und Kleinstkinderbetreuung sein, sagte Kaiser. Aber auch auf den Bereich Bildung und Ausbildung werde das neue Infineon-Werk betreffen, mit dem zusätzlich zu den 3.100 bestehenden 400 neue Arbeitsplätze geschaffen werden sollen. So soll überlegt werden, Englisch bereits in den Pflichtschulbereich zu integrieren, meinte Kaiser. Im Bereich der Fachhochschulen sollen in Abstimmung mit Infineon spezielle Ausbildungen angeboten werden. Auch eine enge Kooperation mit der Universität Klagenfurt sei wünschenswert, so der Landeshauptmann.

Für die Stadt Villach wird der Neubau Herausforderungen an die Infrastruktur, wie etwa Verkehr oder Wasserentsorgung bedeuten, sagte Albel. Das werde man in der Stadtplanung nun berücksichtigen. (APA, 25.5. 2018)