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Mohamed Salah, 44 Saisontreffer, elf Tore in der Champions League.

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Cristiano Ronaldo, 44 Saisontreffer, 15 Tore in der Champions League.

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Kiew – Ohne Klischees kommt dieses Gipfeltreffen nicht aus – zeitlose Eleganz gegen unbändige Leidenschaft, Fußballadel gegen Helden der Arbeit, Ballett gegen Kuschelrock. Freilich ringen mit Real Madrid und dem FC Liverpool die Edelfersler zweier milliardenschwerer Fußballkonzerne um den Titel der Champions League, der am Samstag im Olympiastadion von Kiew (20.45 Uhr, ORF 1 und ZDF, Liveticker auf derStandard.at) vergeben wird.

Die Anhänger der Reds treibt seit Jahren die Sehnsucht nach einer magischen Finalnacht wie jener 2005 in Istanbul an, als gegen den AC Milan nach einem 0:3 zur Pause ein unvergessenes Comeback und der fünfte und bisher letzte einschlägige Titel gelangen. Die Königlichen können zum 13. Mal, zum dritten Mal in Folge und zum vierten Mal in den vergangenen fünf Jahren die wichtigste europäische Trophäe gewinnen.

Finales Pressing

Liverpool setzt auf den rasanten Kick, der das brillante Offensivtrio aus Torjäger Mohamed Salah, Roberto Firmino und dem Ex-Salzburger Sadio Mané am besten zur Geltung bringt. "Lass uns auf einem Level spielen, das niemand für möglich gehalten hat", sagte Coach Jürgen Klopp und kündigte an, keinen Millimeter vom gefürchteten Pressing abzurücken. Klopps Kollege Zinédine Zidane vertraut seinem deutschen Taktgeber Toni Kroos, der Aura seines Kapitäns Sergio Ramos und der Genialität Cristiano Ronaldos, der seinen fünften Triumph in der Königsklasse anstrebt.

Madrider Druck

Mehr Druck haben sicher die Madrilenen, die in Spaniens Primera División 17 Punkte hinter Meister FC Barcelona nur an dritter Stelle abschlossen und bereits im Viertelfinale der Copa del Rey gescheitert waren.

Ausschreitungen

Die Vorfreude auf das Spektakel auf dem Rasen war durch die Begleiterscheinungen im Spielort Kiew getrübt. Hotels verlangen rund um das Endspiel teilweise das 100-Fache des normalen Zimmerpreises, auch die Kosten für Flüge in die ukrainische Hauptstadt waren explodiert. Fans mussten Tickets zurückgeben. Liverpool hat sich nach Klubangaben bei den "höchsten Stellen" des europäischen Fußballverbandes (Uefa) beschwert, dessen Chef Aleksander Ceferin seinen Unmut über die Exzesse äußerte. Schon am Freitag kam es wie befürchtet zu ersten Ausschreitungen. Mehrere Engländer wurden in einem Restaurant nahe des Olympiastadions zusammengeschlagen, das ein Dutzend Vermummter gestürmt hatte. (sid, lü, 25.5.2018)