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Gareth Bale erzielte das 2:0 per Fallrückzieher.

Foto: REUTERS/Phil Noble

Kiew – Der Sieger der Fußball-Champions-League heißt zum dritten Mal in Folge Real Madrid. Die Spanier setzten sich am Samstag im Kiewer Olympiastadion im Finale gegen Liverpool mit 3:1 (0:0) durch. Real scorte durch "Slapstick"-Treffer von Karim Benzema (51.) und Gareth Bale (83.), denen schwere Patzer von Liverpool-Goalie Loris Karius vorausgingen, sowie durch ein Traumtor des Walisers Bale (64.).

Sadio Mane gelang der zwischenzeitliche Ausgleich (55.). Real gewann damit als erster Club seit dem FC Bayern (1974 – 1976) dreimal nacheinander den wichtigsten europäischen Club-Bewerb und baute mit insgesamt 13 Triumphen den Status als Rekordchampion aus.

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You sometimes sit alone.
Foto: AP Photo/Darko Vojinovic

Seit 37 Jahren hat Real keines seiner sieben Endspiele in der Königsklasse verloren. Damals, 1981 im Pariser Prinzenpark, hatte es ein 0:1 gegen Liverpool gesetzt. Diesmal gingen die "Reds" als Verlierer vom Platz und müssen damit weiter auf ihren sechsten Titel in Champions League/Meistercup warten.

Liverpool anfangs stark

Dabei begann die Partie für die Engländer vielversprechend. Die Mannschaft von Jürgen Klopp presste energisch an und ließ den Madrilenen wenig Raum zur Entfaltung. Zwar kam Real in der 15. Minute zur ersten Chance im Spiel, als Cristiano Ronaldo aus spitzem Winkel über das Tor schoss, dennoch stand die Anfangsphase im Zeichen von Liverpool.

In der 18. Minute erreichte Virgil van Dijk nach einem Eckball von Mohamed Salah vor Real-Goalie Keylor Navas den Ball, köpfelte aber über das Tor. Fünf Minuten später wurde ein Schuss von Roberto Firmino im Strafraum abgeblockt, den Nachschuss entschärfte Navas bravourös.

Salah verletzt vom Platz

Ausgerechnet in seiner wohl stärksten Phase setzte es für den Premier-League-Club einen schweren Schlag. Sergio Ramos riss Salah zu Boden und fiel dabei auf dessen Schulter, was vom Schiedsrichter nicht als Foul gewertet wurde. Der Ägypter versuchte noch kurz weiterzuspielen, musste dann aber unter Tränen den Platz verlassen. Ihm folgte wenig später auch der ebenfalls verletzte Real-Rechtsverteidiger Dani Carvajal in die Kabine.

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Die Szene, bei der sich Salah verletzte.
Foto: Reuters/Gleb Garanich

Der Verlust ihres Topstars hinterließ sofort Spuren im Spiel der "Reds". Plötzlich standen die Engländer tiefer, die technisch versierteren Real-Akteure übernahmen das Kommando und näherten sich gegen Ende der ersten Hälfte der Führung an. Ein Kopfball des – im Abseits stehenden – Ronaldo wurde von Karius pariert, den abspringenden Ball verwertete Benzema. Allerdings hob der Schiedsrichter-Assistent beim Torschuss des Franzosen die Fahne, der Treffer zählte nicht.

In der 45. Minute landete ein Volley von Nacho am Außennetz, kurz vor der Pause verfehlte ein Weitschuss von Benzema nur knapp das Ziel. Auch die zweite Hälfte stand vorerst im Zeichen der Spanier: Nach einer unfreiwilligen Vorlage von Salah-Ersatzmann Adam Lallana schoss Isco den Ball an die Latte (48.).

Karius' Albtraum

In der 51. Minute bekam Real das Führungstor auf dem Silbertablett serviert. Karius fing einen weiten Pass ab und wollte den Ball zu einem Verteidiger schupfen, traf aber den Fuß von Benzema und das Spielgerät kullerte ins Netz. Der französische Stürmer hatte schon vor wenigen Wochen von einem Aussetzer eines deutschen Goalies profitiert – damals patzte im Semifinal-Rückspiel Bayern-Goalie Sven Ulreich.

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Der unglaubliche Herr Bale.
Foto: REUTERS/Hannah McKay

Doch Liverpool schlug zurück: Nach einem Eckball von James Milner gewann Dejan Lovren das Kopfballduell und der Ex-Salzburger Sadio Mane stellte aus kurzer Distanz auf 1:1. Dann aber folgte der große Auftritt von Bale – der knapp drei Minuten zuvor eingewechselte Waliser versenkte eine Marcelo-Flanke per Fallrückzieher im Kreuzeck. Diesmal war Karius chancenlos.

Karius' zweiter Albtraum

Liverpool kämpfte verzweifelt um den Ausgleich, mehr als ein Stangenschuss von Mane in der 70. Minute brachte man jedoch nicht mehr zustande. Auf der Gegenseite ließ der enttäuschende Ronaldo in der 74. Minute die Chance auf das 3:1 aus – der Portugiese ließ sich allein vor Karius von Andrew Robertson den Ball abluchsen. So dauerte es bis zur 83. Minute, ehe Real zum dritten Mal einnetzte – und Karius sein zweites Blackout lieferte. Der Keeper ließ einen harmlosen, zentralen Schuss von Bale aus rund 30 Metern über die Hände ins Tor rutschen.

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Bales Gewaltschuss rutschte Karius durch die Hände.
Foto: AP Photo/Sergei Grits

Damit sorgte Real für den achten spanischen Triumph in den jüngsten neun Europacup-Endspielen. Für Liverpool-Coach Klopp wiederum galt es die sechste Final-Niederlage en suite zu verdauen. (APA, 26.5.2018)

Fußball-Champions-League/Finale:

Real Madrid – Liverpool FC 3:1 (0:0)
Kiew, Olympiastadion, 61.561, SR Mazic (SRB)

Tore:
1:0 (51.) Benzema
1:1 (55.) Mane
2:1 (64.) Bale
3:1 (83.) Bale

Real: Navas – Carvajal (36. Nacho), Varane, Ramos, Marcelo – Modric, Casemiro, Kroos – Isco (61. Bale) – Benzema (89. Asensio), Ronaldo

Liverpool: Karius – Alexander-Arnold, Lovren, Van Dijk, Robertson – Milner (83. Can), Henderson, Wijnaldum – Salah (30. Lallana), Firmino, Mane

Gelbe Karte: keine bzw. Mane