Tennislärm kann nervig sein. >>> "Bürgeranwalt" zum Nachsehen in der ORF-TVThek.

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Dominic Thiem ist ja ein Vorbild in mehrfacher Hinsicht: Die Nummer acht der Tenniswelt hat am Wochenende nicht nur seinen zehnten Turniersieg geholt; der Mann bleibt dabei auch lautstärkemäßig in einem vertretbaren Bereich, den man einem Profi auf der Skala der nervtötendsten Sportgeräusche zwischen Skipisten-Gashupe und Formel-1-Ohrwaschlfolter gerade noch zugesteht.

Das ist nicht selbstverständlich. Denn die meisten in Thiems Kollegenschaft setzen mit ihren "Uuuuhs" und "Aaarghs" und "Aaahmmds" akustische Kriegserklärungen ab, die wir sonst nur aus King Kong oder dialogreduzierten Erwachsenenfilmen kennen.

Problematisch scheint jedenfalls die Tatsache, dass der Kraftschrei beim Tennis gerade auch im Amateurbereich zum guten Ton gehört. Wenn es dort sportlich nicht so hinhaut, kann man nämlich zumindest brüllen wie ein Weltmeister.

Beim Bürgeranwalt auf ORF 2 war nun Herr Rumpler aus St. Egyden am Steinfeld zu Gast. Er gehört zu jenen Leidgeprüften, denen die täglichen Sandschlachten auf dem benachbarten Tennisplatz das Leben im heimeligen Refugium zur Hölle machen. Seit zehn Jahren tüftelt man nun schon ergebnislos an baulichen Maßnahmen zur Linderung der Störgeräusche.

Ein Vorschlag, der so sinnvoll klingt wie eine Betonmauer ums Bundeskanzleramt, sah die Errichtung von Springbrunnen vor, um die Tennisprackerei zu übertönen. Dass das nichts bringt, hätten Experten aber mittlerweile festgestellt.

Findet sich keine andere Lösung, bleibt Herrn Rumpler nur noch der Gegenangriff: Schreier aufnehmen, Lautsprecher aufstellen und draufhalten! Der Mensch kann sich nur ändern, wenn er sich selbst erkennt. (Stefan Weiss, 27.5.2018)