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Menschen feiern in den Straßen Dublins das Ergebnis des Referendums.

Foto: Reuters/Max Rossi

Derzeit sind in Irland Abtreibungen selbst bei Vergewaltigung, Inzest oder einer Missbildung des Fötus untersagt. Bei einer Abtreibung drohen Frauen bis zu 14 Jahre Haft. Die Perversität dieser Gesetzgebung sucht in Europa ihresgleichen.

Die Frau ist hier bloß geduldet als funktionierendes Gefäß, das nicht über sich selbst bestimmen kann, selbst erlit tene sexuelle Gewalt ist kein Grund, dieses Gefäß als Mensch mit Gefühlen und Rechten wahrzunehmen.

Die Reaktion der jungen Generation fiel glücklicherweise eindeutig aus. Weltweit reisten irische Frauen und Männer in ihre Heimat, um dort abstimmen zu können: Unter dem Hashtag #HomeToVote konnte man gut mitverfolgen, wie angesprochen sich vor allem die junge Generation fühlte, Frauen endlich jene Entscheidungsmöglichkeit einräumen zu können, die ihnen bis jetzt brutal unterschlagen worden war.

Es ist eine Demonstration von Verantwortungsbewusstsein und Solidarität, nicht nur von Frauen, sondern auch von Männern – die aufbrachen, um ihre Freundinnen, Schwestern, Mütter, Töchter, Tanten, aber auch völlig Unbekannte bei ihren Anliegen und Rechten zu unterstützen. Diese Solidarität und die Bereitschaft, für demokratische Prozesse einzustehen, sind nicht nur überwältigend. Sondern auch beruhigend. (Julya Rabinowich, 27.5.2018)