Bleibt dem Meister erhalten: Marco Rose.

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Wr. Neustadt – Marco Rose und Red Bull Salzburg haben sich überraschend flott geeinigt, der Erfolgstrainer hat seinen 2019 auslaufenden Vertrag beim Serienmeister um ein Jahr verlängert. Dies gab der Fußball-Bundesligist am Montagnachmittag bekannt. Der 41-jährige Deutsche folgte im Juni 2017 Oscar Garcia als Bullen-Trainer nach. Unter Rose hatte Salzburg diese Saison souverän die Titelverteidigung in der Liga geschafft und war in der Europa League bis ins Halbfinale vorgestoßen.

Der ursprüngliche Vertrag des Deutschen wäre noch bis Saisonende 2018/19 gelaufen. Rose, der vor seinem Engagement bei den Profis schon erfolgreich im Nachwuchs von Red Bull gearbeitet hatte, wurde in den vergangenen Wochen immer wieder mit einem Wechsel in die deutsche Bundesliga in Verbindung gebracht. Die Optionen in Deutschland schienen dann aber doch begrenzt. So soll bei RB Leipzig wieder Ralf Rangnick das Amt des Cheftrainers übernehmen, Borussia Dortmund holte den Schweizer Lucien Favre.

Spekulationen beendet

"Wir sind sehr froh, die Spekulationen um unseren Trainer Marco Rose mit der heutigen Vertragsverlängerung beenden zu können", sagte Sportdirektor Christoph Freund am Tag nach dem Liga-Finish in einer Klub-Aussendung. "Mit dieser für uns sehr wichtigen Personalentscheidung können wir jetzt gemeinsam unseren vollen Fokus und unsere Energie auf die Vorbereitung für die kommende Saison richten."

Rose selbst hatte seine Vertragsverlängerung bereits nach dem 0:4 bei der Austria am Sonntag durchklingen lassen. "Ich freue mich, dass wir die guten Gespräche jetzt zu einem positiven Ende gebracht haben", wurde er am Montag zitiert. "Ich bin sehr gern in Salzburg, weil ich mich hier wohlfühle und mich mit dem Zugang des Klubs, mit jungen Spielern erfolgreich Fußball zu spielen, voll identifizieren kann." Nun freue er sich aber einmal auf einen Urlaub, gab Rose weiter zu Protokoll.

Trainerschüler von Jürgen Klopp

Der Ex-Verteidiger von Hannover 96 und Mainz 05 arbeitet seit 2013 für Red Bull Salzburg. Rose betreute die U16 und U18, ehe der Trainerschüler von Jürgen Klopp vergangene Saison die in der Youth League am Ende siegreich gebliebene U19 übernahm. Dadurch machte er erstmals eine interessierte Öffentlichkeit auf sich aufmerksam. Keine zwei Monate später fand er sich nach dem Abgang von Garcia auch schon am Chefsessel wieder – der "logischen" Wahl, dem damaligen Liefering-Coach und nunmehrigen Austria-Trainer Thomas Letsch, vorgezogen.

Ungewissheit am Spielersektor

Auf dem Spielersektor wird Sportchef Christoph Freund dagegen wieder gefordert sein, die Mannschaft zumindestens in Teilen zusammen zu halten. Amadou Haidara, Diadie Samassekou, Duje Caleta-Car oder Torschützenkönig Munas Dabbur – die Liste der möglichen Abgänge ist lange.

Zum Saisonabschluss gegen die Austria bot Rose die jüngste Start-Elf im Saisonverlauf auf – und kassierte schlussendlich mit 0:4 die höchste Niederlage der Spielzeit. "Es ist keine schöne Niederlage mit vier Stück", sagte Rose. Er nehme dies "auch auf meine Kappe. Wir hatten nie die Sicherheit, die wir gebraucht hätten." Die heftige Niederlage wird dennoch nicht wirklich in Erinnerung bleiben. "Es war nicht das beste Spiel von uns. Aber wir sollten es schnell vergessen. Wir können mit der Saison sehr zufrieden sein", meinte beispielsweise Dabbur.

Endlich Urlaub

Nach dem 62. Pflichtspiel dieser Saison stiegen die Salzburger auch ein wenig erleichtert in den Mannschaftsbus ein. "Man merkt, dass die Saison sehr lang war", wusste Mittelfeldspieler Xaver Schlager, der jedoch noch zum Nationalteam reiste. Zumindest für die Nicht-Internationalen ist aber nun Urlaub angesagt, am 25. Juni erfolgt der Auftakt in die Vorbereitung. Dabei sein werden da schon die bisherigen Neuverpflichtungen. Neben Zlatko Junuzovic (30 Jahre) wurde auch schon der Schweizer Innenverteidiger Jasper van der Werff (19) geholt. (APA, red, 28.5. 2018)