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Job erledigt: LeBron James (rechts) und Cavaliers-Kollege George Hill klatschen ab.

Foto: APA/AFP/GETTY IMAGES/Meyer

Boston – LeBron James steht zum achten Mal en suite im NBA-Finale. Angeführt vom 33-Jährigen, der mit 35 Punkten, 15 Rebounds und neun Assists hauchdünn ein Triple-Double verpasste, feierten die Cleveland Cavaliers am Sonntagabend einen 87:79-(39:43)-Sieg beim Rekordchampion Boston Celtics (39:43) und gewannen damit die "Best of seven"-Serie 4:3.

Für Cleveland ist es die vierte Finalteilnahme in Serie, davor hatte "King James" bereits Miami Heat viermal hintereinander ins Finale geführt. "Man hat uns schon früh in dieser Saison abgeschrieben, doch wir haben alles gegeben und es wieder geschafft", lautete der zufriedene Kommentar von James. In Abwesenheit seines All-Star-Teamkollegen Kevin Love, der im sechsten Match am Freitag früh mit einer Gehirnerschütterung ausgeschieden war, spielte der zweifache Olympiasieger (2008 und 2012) die vollen 48 Minuten.

Streben nach dem Maximum

"Ich bin jetzt ein wenig müde", gestand James lächelnd und betonte, "bis zum letzten Tropfen alles" aus sich und dem Team "rausgequetscht" zu haben. "Ich strebe immer nach dem Maximum. Das ist ein extrem großer Erfolg für unseren Klub. Es ist ein Vergnügen, diese Burschen anzuführen." Für ihn persönlich war es der bereits sechste Sieg en suite in einem Entscheidungsspiel einer "Best of seven"-Serie.

Nachdem die Celtics, die im Playoff ohne ihre rekonvaleszenten Topspieler Kyrie Irving (nach Knieoperation) und Gordon Hayward (nach Schienbein- und Knöchelbruch) auskommen mussten, die erste Hälfte großteils bestimmt und teilweise schon mit bis zu zwölf Punkten (35:23/16.) geführt hatten, wurde es dann ab Mitte des dritten Viertels extrem spannend. Und da die Cavaliers nach der Pause viel besser verteidigten, durfte James im 100. Saisonspiel (82 im Grunddurchgang, 18 im Playoff) seine insgesamt neunte Finalteilnahme bejubeln.

Erste und letzte Heimspielpleite Bostons

"Das war vielleicht das beste Spiel seiner Karriere. In einem siebenten Spiel auswärts in einer solchen Atmosphäre so ein Spiel zu machen, das ist unglaublich", lobte Cleveland-Coach Tyronn Lue seinen Matchwinner und pries ihn wieder einmal als "besten Basketballspieler der Welt". Nur die NBA-Legenden Bill Russell (zehnmal en suite), Tom Heinsohn und Sam Jones (neunmal hintereinander), allesamt Mitglieder der berühmten "Celtics-Dynastie" (acht Titel in Folge von 1959 bis 1966), standen noch öfter in Serie im NBA-Finale.

Die Celtics verließen dagegen ihren TD Garden bitter enttäuscht, hatten sie doch zuvor sämtliche zehn Heimspiele in den diesjährigen Playoffs für sich entschieden. Zudem verlor der 17-fache Meister (zuletzt 2008) im 38. Anlauf auch erstmals eine Serie nach einer 2:0-Führung. "Es war ein unglaublicher Lauf dieser Mannschaft. Diese Niederlage tut weh, aber der Schmerz ist nur Teil unseres Weges", meinte Bostons Trainer Brad Stevens, dessen Team erneut von Rookie Jayson Tatum mit 24 Punkten angeführt wurde.

Der 41-Jährige lobte aber auch die Leistung von James, der bisher dreimal – 2012 und 2013 mit Miami sowie 2016 mit Cleveland – NBA-Champion wurde. "Er steht zum achten Mal in Serie im Finale, das ist total verrückt", betonte Stevens. "Auf diesem Niveau, so dem Druck standzuhalten und die Erwartungen zu erfüllen, das ist unglaublich."

Warriors oder Rockets

Clevelands Endspielgegner wird in der Nacht auf Dienstag (3 Uhr MESZ, live Dazn) im Entscheidungsmatch zwischen Grunddurchgangssieger Houston Rockets und Titelverteidiger Golden State Warriors ermittelt. Sollte der amtierende Champion aus Oakland gewinnen, wäre auch er zum vierten Mal en suite im NBA-Finale und hätte damit die Chance auf seinen dritten Titel in vier Jahren. Die erste Finalpartie findet in der Nacht auf Freitag (3 Uhr MESZ, live Dazn) entweder in Houston oder in Oakland statt. (APA, 28.5.2018)

NBA-Playoff, Sonntag

Eastern-Conference-Finale, 7. Spiel:

Boston Celtics – Cleveland Cavaliers 79:87 (43:39)

Endstand der Serie: 3:4