Wie wirken sich strukturelle Schwächen auf Ihre Arbeit als Ärztin oder Arzt aus?

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Immer wieder klagen Ärzte über massiven Druck. Druck, der Behandlungsfehler und Fehldiagnosen zur Folge habe, wie ein Wiener Notfallmediziner im März in einem Userkommentar im STANDARD schilderte. Zwar brachte die Arbeitszeitreform menschlichere Arbeitszeiten, doch Arbeitsüberlastung ist weiterhin Thema, erfuhren STANDARD-Journalisten bei ihren Recherchen zur neuen Serie "Ärzte in Not". Knappe Mittel würden schlecht eingesetzt, sagt etwa ein Wiener Intensivmediziner, dazu noch Patienten, die in die Ambulanz kommen, obwohl sie bei niedergelassenen Ärzten besser aufgehoben wären. Und so sind Mediziner und Pfleger in Ambulanzen nicht nur mit Notfällen wie Schlaganfällen oder Herzinfarkten, sondern auch mit Schnupfen oder angestautem Ohrenschmalz beschäftigt.

Auch im STANDARD-Forum wurde über diese prekäre Spitalswirklichkeit diskutiert. Ein Poster weist zum Beispiel darauf hin, wie schwierig es sei, etwas zu verändern. Bei Ärzten, Verwaltung und letztlich der Politik würden die Vorschläge von jüngeren Kollegen nicht erhört:

Dieser Poster findet, dass Patienten "teilweise schlecht organisiert" seien. Auch über die Sinnhaftigkeit einer Ambulanzgebühr wurde debattiert.

Ein Poster findet, die Öffnungszeiten der Allgemeinmediziner müssten verlängert oder flexibilisiert werden. Ein anderer hingegen fordert "einen ordentlich finanzierten Notdienst":

Der niedergelassene Sektor würde zwar nun "bevorzugt mit Geld bedacht" werden, sagt ein weiterer Poster, doch ob sich das rechne, sei "nirgends bewiesen". Und: In den Krankenhäusern "laufen uns die Guten davon: Die Arbeit wird immer mehr, mit der Kohle in den Ordis kommen wir nicht mit, Work-Life wird immer wichtiger (endlich)." Ein anderer Poster antwortet: "Eventuell wird's besser, wenn wir endlich andere Ärzte anstellen dürfen":

Für diesen Poster ist der Traumberuf Arzt – aber ohne Nacht- und Wochenenddienste:

Was treibt Sie an in Ihrem Beruf?

Was bedeutet es, täglich im Krankenhaus, ob nun Ambulanz, OP oder auf der Station, Dienst zu tun? Wie wirken sich strukturelle Schwächen auf Ihre Arbeit als Arzt oder Ärztin aus? Wo finden Sie Unterstützung in schwierigen Situationen? Geht sich eine Work-Life-Balance aus?

Woran krankt Ihrer Meinung nach das Gesundheitssystem? Erzählen Sie von Ihren Erfahrungen als Arzt oder Ärztin im Forum, schicken Sie eine E-Mail an debatten@derStandard.at oder reichen Sie einen Userkommentar ein! Ihre Informationen werden selbstverständlich vertraulich behandelt. (sb, 28.5.2018)