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Im Dezember 2017 hatte ein Sondereinsatzkommando der Polizei die Wohnung von Andrew Finch gestürmt, nachdem eine Falschmeldung über eine Geiselnahme eingegangen war.

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Ein Streit unter zwei "Call of Duty"-Spielern, Casey V. und Shane G., hat im vergangenen Dezember ein tragisches Ende genommen. Der Disput um eine Wette im Match führte dazu, dass V. einen Dritten dazu angestiftet haben soll, seinen Gegner zu "swatten", also ihm über eine Falschmeldung bei der Polizei ein Einsatzkommando nach Hause zu schicken.

Dieser Dritte, Tyler B. alias "SWAUtistic", tat auch, was von ihm verlangt wurde. G. hatte eine alte Adresse von sich übermittelt, an der er schon länger nicht mehr wohnte, und die beide aufgefordert, doch etwas gegen ihn zu tun. Die Folge: Ein SWAT-Team stürmte die Wohnung in Kansas, nachdem B. von einer Geiselnahme berichtet hatte. Der völlig unbeteiligte Andrew Finch wurde im Verlauf dieses Einsatzes erschossen.

Anrufer droht lebenslange Haft

B. war bereits bald darauf in Polizeigewahrsam genommen worden. Nun hat sich die Polizei auch V. und G. geschnappt. V. wird wegen "Telefonbetrug", "Verschwörung zur Irreführung der Behörden" sowie "Verschwörung wegen Behinderung der Justiz" und "Behinderung der Justiz" angeklagt. G. treffen, abgesehen von der Irreführung, die gleichen Anklagepunkte. Allen dreien wird vorgeworfen, ihre Smartphones zurückgesetzt zu haben, um Spuren zu verwischen.

B., der den Anruf bei der Polizei getätigt hat, troffen noch einige weitere Vorwürfe. Ihm droht auch die höchste Haftstrafe. Wer falsche Meldung bei Einsatzkräften macht, kann bei Todesfolge auch zu einer lebenslangen Haftstrafe und einer Geldbuße von bis zu 250.000 Dollar verurteilt werden, schreibt PCGamesN.

Es soll sich zudem nicht um seinen ersten Falschanruf handeln. Er landete 2016 und 2017 bereits im Gefängnis, weil er mit Bombendrohungen die Räumung von TV-Sendern und einer Volksschule in Los Angeles herbeigeführt hatte. Er steht außerdem in Verdacht, einer Frau im kanadischen Calgary ebenfalls ein Polizeeinsatzkommando "vorbeigeschickt" zu haben.

Auch V. und G. könnten eine sehr hohe Strafe ausfassen. Laut Los Angeles Time könnten sie für bis zu 20 Jahre hinter Gitter gehen.

Fall führte zu Gesetzesverschärfung

Im Bundesstaat Kansas ist der Fall zu einem Politikum geworden. Er führte zum Erlass eines neuen Gesetzesvorschlags, der eine deutliche Erhöhung der Strafen für erfundene Notrufe vorsieht, wenn diese Verletzungen oder Todesfälle zur Folge haben. Die "Andrew T. Finch Bill" ist am 26. April mit der Unterschrift von Governeur Jeff Coyler in Kraft getreten. (red, 28.05.2018)