Wellington – In Neuseeland gibt der Tod von zwölf Pottwalen Forschern ein Rätsel auf. Die zwölf bis 14 Meter langen Tiere wurden im Lauf der vergangenen Tage in der Nähe von Kaupokonui auf der Nordinsel des Pazifikstaats an Land gespült, wie die Meeresschutzbehörde DOC mitteilte. Vermutet wird, dass die männlichen Tiere einer einzigen Herde bereits im Meer starben. Der Grund ist unklar.

Die insgesamt zwölf Kadaver wurden seit Donnerstag vergangener Woche in einem teils schwer zugänglichen Gebiet der Westküste entdeckt, der letzte Fund wurde am Sonntag gemacht. In Neuseeland kommt es immer wieder vor, dass ganze Gruppen von Walen stranden. Allerdings ist es äußerst selten, dass auch die riesigen Pottwale ein solches Schicksal ereilt.

Ungewöhnliche Umstände

Nach Angaben der Meeresschutzbehörde waren zuletzt 2003 so viele Pottwale gestrandet. 1972 wurden in Neuseeland sogar 72 Pottwale an Land gespült. Eine der häufigsten Erklärungen ist, dass das Leittier seine Orientierung verliert – warum auch immer – und ihm die anderen Tiere dann ins seichte Gewässer folgen. Dies würde allerdings diesen Fall nicht erklären, weil offenbar alle Wale schon im offenen Meer verendeten. Eine Autopsie der Kadaver soll nun Aufschluss erbringen.

Pottwale sind in allen Ozeanen verbreitet. Männliche Tiere können bis zu 20 Meter lang und mehr als 50 Tonnen schwer werden. Weibliche Tiere erreichen eine Länge von bis zu zwölf Metern und ein Gewicht von bis zu 15 Tonnen. Damit sind Pottwale die größten räuberisch lebenden Tiere der Welt. Meist ernähren sie sich von Tintenfischen. (APA, red, 28.5.2018)