Patricia Aulitzky: "Die Kette schafft eine Verbindung zu einer Frau, die einem irgendwie nahe ist und über die ich dann doch so gut wie nichts weiß."

Foto: Nathan Murrell

"Die goldene Kette samt Anhänger habe ich von meiner Mutter geerbt. Sie wiederum hat sie von ihrer Mutter, und das geht so weiter zurück bis zu meiner Urururgroßmutter. Auf der Vorderseite ist die Jahreszahl 1876 eingraviert, und man sieht relativ viele Nagespuren auf dem Anhänger. Offensichtlich hab ich als kleines Kind auf dem Arm meiner Mutter daran geknabbert.

Und das gilt wohl auch für meine Mutter und deren Mutter usw. Der Anhänger lässt sich auch öffnen. Im Inneren befinden sich ein Foto dieser Urururgroßmutter und sogar ein paar Haare von ihr. Ich empfinde das als spooky und schön zugleich.

Es schafft eine Verbindung zu einer Frau, die einem irgendwie nahe ist und über die ich dann doch so gut wie nichts weiß. Die Kette ist natürlich auch eine sehr wertvolle Erinnerung an meine Mutter, die dieses Schmuckstück immer um den Hals hatte. Ich selbst trage sie nicht allzu oft. Das hat mit meinen vielen Kostümproben zu tun. Ich fürchte mich einfach davor, sie zu verlieren." (Michael Hausenblas, RONDO, 7.6.2018)

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