Wien – Vier Monate dauerte die 8,5 Millionen teure Renovierung, nun zeigt sich der Gastro- und Besucherbereich im Wiener Donauturm in neuem Ambiente. Das frühere 1970er-Jahre-Espressofeeling mit weiß-bunt strichliertem Plafond, orangegelb liegestuhlgestreiften Jalousien, Sesseln mit rot gemusterter Tapisserie und einzelnen Resopalanrichten wurde durch eine kühl-diskrete Innenausstattung ersetzt.

Der Wiener Donauturm ist nach den Umbau wieder geöffnet.

Im Stil der frühen 1960er-Jahre wurden das Turmrestaurant und das Turmcafé, die Stiegenaufgänge und Warteräume zum Lift sowie die überdachte Aussichtswarte – die Open-Air-Aussichtswarte blieb großteils unverändert – runderneuert. Der leitende Architekt Gregor Eichinger wählte hellblaue Wandanstriche, einen graublauen Sonnenschutz und dunkelbraune Möbel – so wie es im Donauturm ursprünglich aussah, als er 1964 im Rahmen der Wiener Internationalen Gartenschau (WIG) eröffnet wurde. (Irene Brickner, 28.5.2018)

Blick von der Aussichtsterrasse hinunter ins Café – und darüber hinaus, 170 Meter in die Tiefe: Für Menschen mit Höhenangst ist ein Besuch im Wiener Donauturm nach wie vor eine Herausforderung. Wenn es stürmt, schwankt das Gebäude spürbar.

Foto: Christian Fischer

Architekt Gregor Eichinger im Turmcafé, wie er es gestaltet hat. Ursprünglich, so sagt er, war der Turm sehr karg ausgestattet: "Was 1964 zählte, war die bauliche Leistung."

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Blick von der Open-Air-Aussichtsterrasse in Richtung Austria Center. Die Aussichtsterrasse ist durch Gitter völlig abgesichert.

Foto: Christian Fischer

Das Turmcafé: Café und Restaurant zusammen bieten 240 Gästen Platz. Neben dem Turm, auf Bodenhöhe, plant der Turm-Eigentümer, die Blaguss-Gruppe, noch ein Bierlokal mit Gastgarten, das 700 Plätze umfassen soll. Anrainer befürchten Lärmentwicklung, einzelne Bewilligungen stehen noch aus.

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Wie in den 1960er-Jahren, nur technisch moderner: Speisen- und Getränkeausgabe im Turmcafé.

Foto: Christian Fischer

Wer drinnen sitzt, sieht den Turm als solchen nicht – nur dessen Schatten. Seit 2010 der große Sendemast am Bisamberg bei Wien gesprengt wurde, ist der Donauturm das höchste Gebäude Österreichs.

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Restaurant und Kaffee drehen sich, sodass die Landschaft an den Besuchern vorbeidefiliert. Diese Anzeigetafeln verraten, wo man gerade hinschaut.

Foto: Christian Fischer

Das Turmrestaurant: Die gedeckten Wandfarben entsprechen dem Stil der frühen 1960er-Jahre. Küche und Weinkarte bieten vor allem Produkte "aus der Region, so weit man sie vom Turm aus sieht".

Foto: Christian Fischer

Restaurant – noch – ohne Gäste. Pro Jahr besuchten bislang 240.000 Menschen den Turm. Für die, die ab jetzt kommen, gibt es neue Touchscreens mit Beschreibungen der von oben sichtbaren Wiener Sehenswürdigkeiten sowie Selfieautomaten um 8,80 Euro.

Foto: Christian Fischer

Wieder runter kommt man so, wie man vorher raufgekommen ist: mit einem der beiden Expresslifte, die die 165 Meter bis zum Ausstieg in 6,2 Sekunden überwinden und einen durchsichtigen Plafond haben, Kostenpunkt 14,50 Euro. Einen Stiegenaufgang gibt es natürlich auch, aber der wird nur in Notfällen – sowie auf Anfrage – genutzt.

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