Moskau/Kiew – Im Prozess gegen einen in Russland wegen Spionage angeklagten ukrainischen Journalisten hat die Staatsanwaltschaft 14 Jahre Haft verlangt. Das sagte der Anwalt des angeklagten Roman Suschtschenko am Montag in Moskau. Der frühere Mitarbeiter der ukrainischen staatlichen Nachrichtenagentur Ukrinform war 2016 in Russland inhaftiert worden.

Der Prozess gegen ihn läuft unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Ein Urteil soll am 4. Juni verkündet werden.

Suschtschenko arbeitete nach Angaben seines Arbeitgebers zur Zeit seiner Verhaftung als Korrespondent in Paris und wurde während eines Urlaubsaufenthalts in Moskau festgenommen. Der russische Geheimdienst FSB wirft ihm vor, für den ukrainischen militärischen Geheimdienst tätig zu sein und Staatsgeheimnisse auszukundschaften.

Die ukrainische Regierung sprach nach Suschtschenkos Festnahme von einem erneuten aggressiven Akt Moskaus. Die Beziehungen zwischen Kiew und Moskau sind auf einem Tiefpunkt, seit Russland 2014 die ukrainische Halbinsel Krim annektierte und in der Ostukraine prorussische Separatisten gegen die Regierung kämpfen. (APA, 28.l5.2018)