Eisenstadt/Bruck an der Mur – Das burgenländische Landeskriminalamt hat eine Schlepperzelle ausgehoben, die zwischen September 2015 und Juni 2016 bis zu hundert Personen von Serbien bzw. Ungarn über Österreich nach Italien oder Deutschland gebracht haben soll. Insgesamt 19 Fahrten soll der 51-jährige Haupttäter organisiert haben, berichtete die Polizei am Montag. Die Geschleppten waren vorwiegend Syrer und Afghanen.

An den Transporten waren neben dem im Bezirk Bruck-Mürzzuschlag wohnhaften 51-Jährigen auch dessen Lebensgefährtin, eine 55-jährige Ungarin, sowie zwei Fahrer – eine 41-jährige Rumänin und ein 33-jähriger Rumäne – beteiligt. Die Fahrten erfolgten teilweise mit Zwischenstopp in Wien.

Möglicher Wiederholungstäter

Für die Transporte wurden bis zu 10.000 Euro pro Person bezahlt. Die beiden Fahrer erhielten je Fahrt bis zu 500 Euro. Der Hauptverdächtige und die 41-Jährige wurden im April festgenommen, der zweite Fahrer wurde im Mai geschnappt. Alle drei sitzen in Untersuchungshaft. Die Lebensgefährtin des Beschuldigten wurde angezeigt.

Der 51-jährige gebürtige Kosovare bestritt die Taten, seine mutmaßlichen Komplizen waren hingegen voll geständig. Der Hauptverdächtige wurde bereits einmal wegen Schlepperei rechtskräftig verurteilt. (APA, 28.5.2018)