Wien – Die börsennotierte Immofinanz hat heuer im ersten Quartal einen massiv niedrigeren Konzerngewinn ausgewiesen als im Vergleichszeitraum des Vorjahres, sich im operativen Geschäft aber spürbar verbessert. Das Konzernergebnis schrumpfte von 80,7 Millionen auf 1 Millionen Euro, das operative Ergebnis verdoppelte sich von 17,8 Millionen auf 35,5 Millionen Euro, wie das Unternehmen Dienstagabend bekanntgab.

"Die in der zurückliegenden Restrukturierungsphase gesetzten Maßnahmen greifen und wir sehen nun die erwartete Verbesserung unserer Kennzahlen", teilte Konzernchef Oliver Schumy mit. Dank einer "deutlich erhöhten Portfolio-Effizienz" habe die Immofinanz ihre Immobilienaufwendungen im Jahresvergleich um rund 4,3 Millionen Euro oder 21 Prozent senken können. Der Finanzierungsaufwand habe sich aufgrund der umfangreichen Refinanzierungsmaßnahmen im Vorjahr um knapp 39 Prozent oder mehr als 10 Millionen Euro verringert. Die "neue Immofinanz" sei somit "sehr gut für weiteres Wachstum aufgestellt."

Die Mieterlöse stiegen heuer in den ersten drei Monaten den Angaben zufolge um 3,3 Prozent auf 59 Millionen Euro und das Ergebnis aus Asset Management – "wegen deutlicher Einsparungen bei den Immobilienaufwendungen" – von 39,5 auf 45 Millionen Euro. Das Ergebnis aus Immobilienverkäufen drehte von minus 6 Millionen auf plus 3,5 Millionen Euro, das Ergebnis aus der Immobilienentwicklung von minus 5,8 Millionen auf plus 1,8 Millionen Euro.

96 Millionen Plus im Vorjahr

Das Finanzergebnis war mit 4,5 Millionen Euro negativ – nach einem Plus von 93 Millionen Euro im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Der Gewinn vor Ertragssteuern verringerte sich um fast 75 Prozent auf 27,2 Millionen Euro. Die Ertragssteuern hätten sich auf 22,9 Millionen Euro belaufen – nach nur 5,3 Millionen Euro im Vorjahresquartal.

Der Vermietungsgrad habe sich gegenüber Ende Dezember 2017 nicht verändert und liege stabil bei 94,2 Prozent. Die Bruttorendite sei mit 6,4 Prozent ebenfalls gleich geblieben.

Der Nettovermögenswert (EPRA NAV) je Aktie verbesserte sich gegenüber 31. Dezember geringfügig von 2,86 auf 3,88 Euro. Der EPRA Triple Net Asset Value je Aktie sei von 2,84 auf 2,87 Euro gestiegen.

Der operative Gewinn aus dem Vermietungsgeschäft (FFO 1, Funds from Operations) – exklusive Ergebnis aus Immobilienverkäufen und Entwicklung – verdreifachte sich von 9,7 auf 29,1 Millionen Euro. Inklusive Ergebnis aus Immobilienveräußerungen verneunfachte sich der Gewinn in diesem Teilbereich (FFO 2) fast von 3,7 auf 32,7 Millionen Euro. Für das Gesamtjahr 2018 strebt die Immofinanz laut Eigenangaben nach wie vor einen FFO 1 von "mehr als 100 Millionen Euro" an (exklusive wirtschaftlichem Anteil an der CA Immo). Weiters soll die Dividende für das laufende Fiskaljahr von 7 auf 8 Cent je Aktie angehoben werden können.

Der angestrebte Paketverkauf der rund 26-Prozent-Beteiligung an der CA Immobilien Anlagen AG soll "im Laufe des Sommers" abgeschlossen werden. Der Kauf der 29,1-Prozent-Beteiligung an der s Immo AG, für den derzeit noch das grüne Licht diverser Kartellbehörden in mehreren Ländern aussteht, soll ebenfalls im Laufe des Sommers zum Abschluss gebracht werden. (APA, 29.5.2018)