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Ein Tesla Model S ist im kalifornischen Laguna Beach in den USA gegen ein unbesetztes, geparktes Polizeiauto gekracht. Der Fahrer wurde leicht verletzt, bei dem Wagen entstand ein "Totalschaden", wie ein Polizeisprecher sagte. Der Wagen befand sich, so der Lenker, zum Zeitpunkt des Unfalls im semi-autonomen Modus. Der Fahrer erlitt durch das zerbrochene Glas des Tesla Risswunden.

Totalschaden

Ein Polizeisprecher gab gegenüber dem Guardian an, dass der Unfall den Polizeiwagen gänzlich zerstört habe. Es gebe einen Achsenschaden und der gesamte hintere Teil des Wagens sei kaputt: "Er wäre keine Reparatur mehr wert." Falls der Tesla, wie der Lenker angibt, sich wirklich im "Autopilot"-Modus befand, handelt es sich um mindestens den dritten Fall in diesem Jahr, bei dem ein Tesla gegen ein stehendes Fahrzeug fährt. Anfang Mai beschleunigte ein Model S in ein stehendes Feuerwehrauto in Los Angeles.

Tesla: "Autopilot schützt nicht"

Noch ist unklar, wie der Lenker während der Fahrt gehandelt hat und welche konkreten Assistenzsysteme aktiviert waren. Eine Sprecherin von Tesla wies trotzdem bereits darauf hin, dass Fahrer immer wieder daran erinnert werden, die Hände auf dem Lenkrad zu behalten, um das Auto durchgehend unter Kontrolle zu behalten. "Tesla hat schon immer klargestellt, dass der Autopilot ein Auto nicht vor allen Unfällen schützt. Bevor ein Lenker den Autopiloten nutzen kann, muss er einen Dialog akzeptieren, der sagt: ‚Autopilot ist konzipiert, um auf Autobahnen mit Mittelleitplanke und klaren Straßenmarkierungen genutzt zu werden‘", so die Sprecherin.

Stehende Fahrzeuge werden nicht erkant

Es ist ein bekanntes Problem semi-autonomer Autos, dass sie stehende Fahrzeuge nicht erkennen. Wie Wired anmerkt, haben Autos von Volvo ähnliche Schwierigkeiten. Die Radarsensoren erkennen andere Fahrzeuge auf der Straße, aber auch stehende Objekte wie Straßenschilder, die über den Autos platziert sind. Die Systeme müssen demnach so programmiert werden, dass sie sich auf sich bewegende Objekte fokussieren, um sicherzustellen, dass das Auto nicht unnötigerweise bremst, wenn es ein Straßenschild erkennt. Diese Erkennung könnte durch die Nutzung mehrerer Sensortypen, etwa auch Lidar, wo statt Radiowellen Laserstrahlen zur Erkennung der Umgebung genutzt werden, verbessert werden. Jedoch sind solche Sensoren weitaus teurer. Zudem hat Tesla-Chef Elon Musk Lidar im Februar als "teuer, hässlich und unnötig" bezeichnet, wie TechCrunch berichtete.

Assistenzsystem, kein Autopilot

Bei Teslas "Autopiloten" handelt es sich bloß um ein Assistenzsystem, bei dem Fahrer immer bereit sein sollten, wieder die Kontrolle zu übernehmen. Trotzdem bezeichnet das Unternehmen die Funktionalität als "autonomes Fahren" und zeigt in Marketingvideos demonstrativ Fahrer, die nicht zum Lenkrad greifen. (red, 30.5.2018)