Harare – Nach Jahrzehnten autoritärer Herrschaft sollen die Bürger in Simbabwe im Juli ihre Führung frei wählen können. Präsident Emmerson Mnangagwa setzte den 30. Juli als Termin für die Präsidentschafts-, Parlaments- und Kommunalwahlen fest, wie am Mittwoch in Harare bekannt gegeben wurde. Der 75-jährige Mnangagwa will dann gegen den 40-jährigen Oppositionsführer Nelson Chamisa antreten.

Die Wahlen waren allgemein erwartet worden, die Regierung hatte aber bisher noch keinen konkreten Termin für die Abstimmung benannt.

Gute Chancen

Mnangagwa war im vergangenen Jahr nach der Entmachtung von Robert Mugabe an die Staatsspitze getreten, der Simbabwe seit der Unabhängigkeit 1980 politisch dominiert hatte. Unter Mugabes Herrschaft waren Wahlen von Einschüchterung, Korruption und Gewalt geprägt. Mnangagwa entstammt Mugabes Machtapparat. Er beteuerte aber immer wieder, dass die Wahlen frei und fair ablaufen sollen.

Beobachter räumen ihm gute Chancen auf einen Wahlsieg ein. Die führende Oppositionspartei MDC war lange zerstritten. Inzwischen hat sie Nelson Chamisa zu ihrem Spitzenkandidaten berufen.

Am Montag vereinbarte Simbabwe mit der EU, dass diese erstmals seit 16 Jahren wieder Wahlbeobachter in das südafrikanische Land entsendet. Der Chef der EU-Delegation in Simbabwe, Philippe Van Damme, hatte dabei "das Engagement der Regierung für friedliche, glaubwürdige und transparente Wahlen" begrüßt. (APA, 30.5.2018)