Die elektronische Medikamentenliste "e-Medikation" wird in den kommenden zwei Wochen in Kärnten ausgerollt. Wie die Verantwortlichen am Mittwoch in Klagenfurt vor Journalisten sagten, handelt es sich dabei um eine weitere Funktion der elektronischen Gesundheitsakte ELGA, mit der behandelnde Ärzte einen schnellen Überblick über alle verschriebenen Medikamente eines Patienten bekommen sollen.

Laut Johann Lintner, Direktor der Kärntner Gebietskrankenkasse (GKK), soll die neue Medikamentenliste für mehr Patientensicherheit sorgen: "Wenn ein Patient mehrere Medikamente nehmen muss, können Wechselwirkungen auftreten, etwa dann, wenn sowohl vom Hausarzt, als auch von Fachärzten oder im Krankenhaus verschiedene Dinge verschrieben werden." Mit der e-Medikation erhalte nun jeder behandelnde Arzt einen Überblick darüber, was ein Patient zur Zeit der Behandlung nehmen muss. Auch rezeptfreie Arzneimittel, die man in Apotheken kauft, können direkt in die Liste eingetragen werden, denn obwohl sie rezeptfrei sind, können manche von ihnen für Wechselwirkungen sorgen.

Vier Gruppen

Was die Verantwortlichen quer durch die Bank betonten, ist die hohe Datensicherheit, die bei der Medikamentenliste bestehen würden: "Die Medikamente werden nicht auf der E-Card selbst gespeichert. Die Karte ist lediglich ein Schlüssel für die digitale Liste, die zentral gespeichert und bestens verschlüsselt ist", so Lintner. Dennoch habe jeder Patient die Möglichkeit für ein "Opt-Out", man kann also bei der Verordnung gegenüber den behandelnden Ärzten angeben, dass ein gewisses Medikament nicht in die e-Medikationsliste eingetragen werden soll.

Laut Maria Korak-Leiter von der Ärztekammer würden vier Gruppen über die Funktionen der e-Medikation besonders aufgeklärt: Patienten mit psychischen Krankheiten oder Erbkrankheiten sowie HIV-Patienten und Frauen nach Schwangerschaftsabbrüchen.

Abmeldungen selten

Kärnten ist – nach der Steiermark und Vorarlberg – das dritte Bundesland, in dem die e-Medikation ausgerollt wird. Eine Abmeldung von dem Dienst ist möglich, laut Informationen der GKK sei das bisher sowohl in der Steiermark als auch in Vorarlberg nur in Einzelfällen in Anspruch genommen worden. Und durch die Erfahrungen aus den beiden Bundesländern habe man auch "Kinderkrankheiten" der e-Medikation bereits ausmerzen können.

In Zukunft soll die Gesundheitsakte ELGA auch noch weitere Funktionen aufbieten, erklärte Kärntens Gesundheitsreferentin LHStv. Beate Prettner (SPÖ): Neben dem e-Rezept und der elektronischen Überweisung soll etwa auch ein zentral gespeicherter digitaler Impfpass kommen. (APA, 30.05.2018)