Deutsche Datenschützer drohen Facebook wegen des Datenaustausches mit dem Messengerdienst Whatsapp mit Konsequenzen. Whatsapp und Facebook hätten die EU-Datenschutzverordnung genützt, um eine von zwei Instanzen abgewiesenes Weitergabevorhaben "zu verwirklichen", sagte der Hamburger Datenschutzbeauftragte Johannes Caspar am Mittwoch.

"Werden angemessen reagieren"

"Das Vorhaben ist auch unter der strengeren Regelungen der DSGVO nicht rechtmäßig geworden. Wir werden darauf angemessen reagieren", sagte der für Facebook in Deutschland zuständige Spitzenbeamte. Er verwies darauf, dass das Verwaltungsgericht und das Oberverwaltungsgericht Hamburg dieses "alte Vorhaben" abgewiesen hätten.

Die Datenschutzgrundverordnung (DSVGO) war am Freitag europaweit in Kraft getreten. Sie gibt Nutzern einklagbare Rechte auf ihre Daten und enthält auch ein "Koppelungsverbot" zwischen Datenverarbeitung und Nutzung von Diensten. Der Datenschutzaktivist Max Schrems brachte am Tag des Inkrafttretens Beschwerden gegen Google, Facebook, WhatsApp und Instagram ein. Die Beschwerde gegen WhatsApp wurde in Hamburg eingebracht. (APA, 30.05.2018)