Ein kaputtes Knie kann wieder Treppen steigen, Arthrose, Viren, alles weg: Der Wunderheiler im US-Sender TLC. Das heißt übrigens "The Learning Channel".

Foto: TLC

Was kann wohl TLC bedeuten? Total langes Chaos? Oder Therese liebt Charlotte oder Teegebäck, Lebkuchen, Chardonnay? Vielleicht Trottel, Lusche, Choleriker? Natürlich nicht. TLC ist die Abkürzung für The Learning Channel, einen international empfangbaren US-amerikanischen Kabel-TV-Sender – eventuell mit Bildungsauftrag.

Auf TLC gibt es aber keinen Russischunterricht oder Diskussionsformate, sondern spezifisches Alltagsleben, von dem man eben "lernen" kann.

"Mein Leben mit 300 Kilo"

Die populärsten Sendungen heißen Mein Leben mit 300 Kilo, Abgründe (arge Verbrechen) oder Alle meine Frauen. Letzteres ist eine Dokuserie über eine polygame Familie in Amerika: Papa Kody, vier Ehefrauen und 18 Kinder. Dass da jetzt schon wieder die ersten Kinder heiraten, beschert der Serie eine gewisse Langlebigkeit (immer montags um 21.15 Uhr).

"Der Wunderheiler"

Auch Der Wunderheiler ist sehr lehrreich. Hier versucht ein Energieheiler vor laufender Kamera zu beweisen, dass er allein dank seiner energetischen Gabe Menschen von ihren Schmerzen befreien kann. Charlie ist 37 Jahre alt, bildhübsch und supersympathisch. Und schon wenn ihn die leidgeplagten Menschen sehen, geht es ihnen besser. Am Ende bittet ihn sogar der ungläubige Schulmediziner um einen kleinen Energieschub gegen seine Schulterschmerzen.

Und siehe da, es klappt immer. Ein kaputtes Knie kann wieder Treppen steigen, eine an Morbus Basedow Erkrankte wieder in die Sonne blicken. Arthrose, Viren, alles weg.

Was lernen wir daraus? Wildes Denken?

Heute geht es jedenfalls ziemlich wild weiter. In Die andere Seite geht ein Ex-Priester paranormalen Erscheinungen auf den Grund. (Margarete Affenzeller, 1.6.2018)