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Am Grenzübergang Brenner wird kontrolliert.

Foto: REUTERS/Dominic Ebenbichler/

Brenner/Kiefersfelden – Mit gemeinsamen Kontrollen gehen die Behörden in Österreich und Deutschland verstärkt gegen Kriminalität und illegale Einwanderung vor. Die österreichische und die deutsche Bundespolizei sowie die bayerische Landespolizei wollen vom Freitag an erstmals im Grenzgebiet in Dreierstreifen unterwegs sein. Verstärkt werden sie den Zugverkehr unter die Lupe nehmen.

Auch am Brenner wollen die österreichische und die deutsche Bundespolizei zusammen kontrollieren. Eine Bilanz der Aktion wird in drei Monaten gezogen.

Blinde Passagiere in Lebensgefahr

Gerade in Grenzgebieten sei es wichtig, Maßnahmen überregional abzustimmen, sagte der Sprecher der Bundespolizeidirektion München, Thomas Borowik, zum Start der Kontrollen. Besonders Güterzüge schauen sich die Beamten intensiv an. "Damit wollen wir die gefährlichen illegalen Einreisen auf Güterzügen frühzeitig unterbinden und Unfälle verhindern", sagte Borowik. "Die Migranten begeben sich immer wieder in Gefahr und setzen ihr Leben aufs Spiel." Die blinden Passagiere reisten meist zwischen oder auf Lastwagen-Anhängern, die auf der Schiene den Brenner überqueren. Im Jahr 2017 waren im Bereich der Bundespolizeidirektion München knapp 1.000 Flüchtlinge auf Güterzügen entdeckt worden.

Bei der Zahl der unerlaubten Einreisen an der deutsch-österreichischen Grenze zeichnet sich ein Rückgang ab, sofern sich der Trend der vergangenen Monate fortsetzt: 2017 versuchten dort rund 14.600 Menschen illegal einzureisen, gut 7.200 von ihnen wurden zurückgewiesen. In den ersten vier Monaten des heurigen Jahres gab es demnach knapp 3.800 unerlaubte Einreisen und knapp 2.100 Zurückweisungen. (APA, dpa, 1.6.2018)