Innsbruck – Das österreichische Handball-Nationalteam der Frauen beschließt die EM-Qualifikation in Gruppe 4 am Sonntag (13.00 Uhr MESZ) in Astrachan gegen Russland. Nach dem am Donnerstag absolvierten fünften Spieltag halten beide Teams bei sechs Punkten auf den Rängen zwei und drei. Der Sieger des abschließenden Duells hat sein EM-Ticket fix. Schon qualifiziert ist Rumänien, abgeschlagen ist Portugal.

Nach Rumänien ist vor Russland

Die Rumäninnen haben ihre EM-Fahrkarte zu Fronleichnam mit einem 28:25 (13:11) in Innsbruck gegen die Österreicherinnen gelöst, wobei bis unmittelbar vor Schluss noch ein ÖHB-Punktgewinn möglich war. Bei letztlich vollem Risiko der Heimischen im Finish trafen die stark geforderten Favoritinnen aber noch zweimal ins leere Tor. Rot-Weiß-Rot schloss jedenfalls an die überaus starke Leistung von Ende September beim 27:25-Heimerfolg gegen Russland an.

Der Olympiasieger erfüllte seine Pflichtaufgabe am Donnerstag mit einem 30:24-Sieg gegen die punktlosen Portugiesinnen und ist daheim gegen die Truppe von Teamchef Herbert Müller Favorit. "Jetzt heißt es, rasch regenerieren", sagte der Coach nach dem Match gegen Rumänien. "Wir hätten es uns mehr als verdient, zur EM zu fahren." Das schafft auch der beste Dritte aus den insgesamt sieben Gruppen. Diesen Platz nehmen die Österreicherinnen derzeit auch ein.

Hoffen auf Favoritinnen-Siege

Das heißt, dass es selbst bei einer Niederlage gegen die Russinnen für die erste Teilnahme der ÖHB-Frauen an einem Großereignis seit 2009 reichen könnte und laut Papierform auch müsste. Aus den Gruppen 5 und 6 gibt es keine Gefahr mehr.

In den anderen Pools würde nur eine Sensation die ÖHB-Equipe dem Ticket berauben. Dafür müsste die Schweiz in Norwegen (daheim 12:29), die Slowakei in Polen (20:29), Mazedonien in Serbien (27:33) oder Weißrussland in Ungarn (18:25) gewinnen.

Revanche für Russland

Zwei dieser Partien finden erst am Sonntagabend nach dem Österreich-Gastspiel in Russland statt. Der Heimsieg gegen die Russinnen sollte aber im Idealfall der Wegbereiter zur Teilnahme an der EM in Frankreich (29.11. – 16.12. 2018) gewesen sein.

Dazu gab es die beiden Pflichtsiege gegen Portugal. "Die Russinnen werden mit Wut im Bauch gegen uns antreten", meinte Tamara Bösch nach ihrem letzten Spiel vor Heimpublikum. "Das Spiel heute gibt uns jedenfalls nochmals Selbstvertrauen." (APA, 01.06.2018)