Damaskus – Syriens Außenminister Walid al-Muallem hat die Anwesenheit von iranischen Truppen in dem Bürgerkriegsland bestritten. Hintergrund sind die wachsenden Spannungen zwischen Israel sowie Russland und dem Iran. Russland und der Iran sind Verbündete der syrischen Führung, Israel fühlt sich durch iranische Truppen und Raketen im Nachbarland bedroht.

"Es gibt keine iranische Militärpräsenz in Syrien, sondern lediglich Berater, die mit der syrischen Armee zusammenarbeiten", sagte Al-Muallem am Samstag in Damaskus.

"Lügen"

Demnach sind Berater aus dem Iran auf Einladung der Regierung in Damaskus im Land. Der syrische Außenminister warf Israel vor, Lügen über die Militärpräsenz des Iran in Syrien zu verbreiten.

Im Iran gilt es als offenes Geheimnis, dass Iraner in Syrien auch an Militäreinsätzen beteiligt waren. Dutzende iranische Soldaten sollen Berichten zufolge ums Leben gekommen sein.

Luftangriffe

Die israelische Armee hatte in den vergangenen Monaten mehrfach Ziele im benachbarten Syrien bombardiert. Die meisten Angriffe galten nach Einschätzung von Beobachtern iranischen Kämpfern und der mit dem Iran verbündeten libanesischen Hisbollah-Miliz. Israel will verhindern, dass sich von Teheran unterstützte Truppen in Syrien weiter aufrüsten und dass iranische Raketen, die Israel angreifen können, in Syrien stationiert werden.

Moskau versucht, einen drohenden Militärkonflikt zwischen den Erzfeinden Israel und Iran zu verhindern. Im syrischen Grenzgebiet zu Israel sollen deshalb nur syrische Regierungstruppen vorrücken. Iranische Truppen und Kämpfer der mit Iran verbündeten libanesischen Hisbollah-Miliz sollen dagegen abgezogen werden. (APA, 2.6.2018)