Sanaa – Die Kämpfe zwischen Rebellen und Regierungstruppen im Jemen um den strategisch wichtigen Hafen Hodeida haben sich in den vergangenen Tagen massiv verschärft. Von Mittwoch bis Samstag seien mindestens 110 getötete Soldaten und Rebellen in Krankenhäuser gebracht worden, teilten Rettungskräfte mit.

Die Kämpfe bedrohen die lebenswichtigen Hilfslieferungen für das Krisenland: Mehr als 70 Prozent dieser Lieferungen kommen über den Hafen Hodeida in den Jemen.

Die Regierungstruppen hatten vergangene Woche einen Angriff auf die Hafenstadt gestartet, die seit 2014 von den schiitischen Houthi-Rebellen kontrolliert wird. Ziel ist die Rückeroberung. Die Vereinten Nationen hatten in der vergangenen Woche gewarnt, dass die Kämpfe um Hodeida die Hilfslieferungen gefährden, auf die rund 22 Millionen Jemeniten angewiesen sind.

Bereits fast 10.000 Tote

Rettungskräfte in der Region Hodeida teilten am Samstag mit, dass ihnen allein am Freitag und Samstag die Leichen von 52 Menschen übergeben worden seien – 20 seien Soldaten gewesen, der Rest Rebellen. Von Mittwoch bis Samstag habe es damit mindestens 110 Tote gegeben.

Seit Beginn des Konflikts im Jemen wurden nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) fast 10.000 Menschen getötet und mehr als 55.000 weitere verletzt. Außerdem starben mehr als 2200 Menschen an Cholera. Die UNO beschreibt die humanitäre Krise im Jemen als die derzeit größte weltweit. 8,4 Millionen Menschen sind demnach von einer Hungersnot bedroht. (APA, 2.6.2018)