Berlin – Im Handelsstreit mit den USA werden die Gegenmaßnahmen der EU nach Einschätzung des deutschen Wirtschaftsministers Peter Altmaier Amerika hart treffen und auch Auswirkungen auf die Verbraucher dort haben.

"Was da auf der Liste der EU-Maßnahmen steht, ist sehr sorgfältig ausgewählt. Zölle auf diese Waren sind keineswegs Peanuts für die Amerikaner und gehen weit über Peanutbutter hinaus", sagte Altmaier der "Welt am Sonntag" laut Vorausbericht. "Und auch Erdnussbutter hat einen bedeutenden Handelswert, weil sie in vielen unserer Produkte, wie zum Beispiel Süßwaren, verarbeitet wird. Zölle auf Jeans treffen die US-Textilindustrie, und die ist ein bedeutender Handelszweig der USA." Weitere Zölle auf US-Produkte seien von der EU geplant, ergänzte der CDU-Politiker. "Innerhalb der nächsten zwei Wochen liegt unsere gemeinsame Reaktion vor."

Trump droht mit Sonderabgaben für Autoindustrie

Die US-Schutzzölle auf Stahl und Aluminium werden Altmaier zufolge demgegenüber kaum Auswirkungen auf die Konjunktur in Deutschland haben. Der Schaden für die hiesigen Stahlkocher werde sich in Grenzen halten, weil ihre Produkte von hoher Qualität seien.

US-Präsident Donald Trump, der den Handelsstreit mit neuen Zöllen ausgelöst hat, droht auch mit Sonderabgaben gegen die deutsche Autoindustrie. "Wir sollten uns nicht ins Bockshorn jagen lassen. Niemand in den USA hat behauptet, dass es diesbezüglich einen Automatismus gibt", so Altmaier. "Im Gegenteil, ich habe zuletzt in Washington einige Kongressmitglieder getroffen, denen sehr wohl klar ist, wie viele Jobs deutsche Unternehmen in den USA geschaffen haben. Gerade die Autobauer." (APA/Reuters, 3.6.2018)