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Kanye West, hier bei den MTV Video Music Awards in New York 2016, sorgte zuletzt mit seinen Ansagen über die Geschichte der Sklaverei in den USA für Verwunderung.

Foto: Chris Pizzello/Invision/AP

Los Angeles – US-Rapper Kanye West betrachtet seine psychische Erkrankung als Gabe. "Es ist keine Behinderung, sondern eine Superkraft", sagt der 40-Jährige dem Radiomoderator Big Boy in einem Video, das auf Youtube zu sehen ist. Der Musiker hat am Freitag sein neues Album "ye" veröffentlicht.

Erst im Alter von 39 Jahren sei bei ihm ein "psychisches Leiden" diagnostiziert worden, erklärt West. Er sei "gesegnet und privilegiert", dass er Musik machen könne, die ihm das Gefühl gebe, alles sei in Ordnung. Viele Menschen, die an psychischen Problemen litten, hätten diese Möglichkeit nicht, erklärt der Ehemann von Reality-Star Kim Kardashian in dem Interview.

Stimmungsschwankungen

Auf dem Cover von "ye" prangt der Schriftzug "Ich hasse es, bipolar zu sein, es ist fantastisch". Auch in den Texten gibt es darauf Anspielungen. Ob bei ihm tatsächlich eine bipolare Störung festgestellt wurde, bestätigt West in dem Interview nicht ausdrücklich. Eine bipolare Störung kann zu extremen Stimmungsschwankungen zwischen Depression und Manie führen.

West hatte zuletzt für Schlagzeilen gesorgt, weil er die mehrere Jahrhunderte lange Geschichte der Sklaverei in einem "TMZ"-Interview als "eigene Entscheidung" der Opfer bezeichnet hatte. Ein normaler Arbeitnehmer würde für solche Aussagen seinen Job verlieren, gestand er in dem Interview nun ein. (APA, 4.6.2018)