Der Internationale Luftfahrtverband schätzt, dass die Zahl der Passagiere in diesem Jahr um 6,5 Prozent auf 4,36 Milliarden steigen wird.

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Sydney – Der Internationale Luftfahrtverband (Iata) fordert angesichts stark steigender Passagierzahlen den Bau neuer Flughäfen. "Wir haben eine Kapazitätskrise", sagte Iata-Chef Alexandre de Juniac beim Iata-Treffen in Sydney am Montag. Die Zahl der Flugpassagiere werde sich bis zum Jahr 2036 auf 7,8 Milliarden fast verdoppeln. Die Entwicklung der Infrastruktur – Flughäfen und Kontrollsysteme – halte nicht Schritt.

Die Flughäfen versuchten die Krise mit einem guten Management der Start- und Landerechte zu lösen – doch das reiche nicht, sagte de Juniac. Nötig seien auch neue Airports.

Beste Flughäfen in öffentlicher Hand

Der Iata-Chef warnte Regierungen aber davor, angesichts knapper Kassen Bau und Verwaltung von Flughäfen in private Hände zu geben – privatisierte Airports "haben die Erwartungen der Branche nicht erfüllt", viele Fluggesellschaften hätten hingegen "zu viele bittere Erfahrungen" gemacht. Auch die Reisenden "bekommen die Probleme zu spüren". Laut dem internationalen Ratingssystem Skytrax seien fünf der sechs am besten bewerteten Flughäfen in öffentlicher Hand.

Die Iata ist der Zusammenschluss von rund 280 Airlines, die zusammen 83 Prozent des zivilen Flugverkehrs weltweit abwickeln. Der Verband schätzt, dass die Zahl der Passagiere in diesem Jahr um 6,5 Prozent auf 4,36 Milliarden steigen wird.

Der Umsatz der Airlines wächst seit neun Jahren in Folge. Der zuletzt gestiegene Ölpreis – und damit höhere Kosten für Treibstoff – wird die Gewinne dieses Jahr aber wohl stark senken. Der Verband senkte seine Gewinnprognose für die Branche in diesem Jahr von 38,4 Mrd. Dollar (32,9 Mrd. Euro) auf 33,8 Mrd. Dollar netto ab. (APA, AFP, 4.6.2018)