Zürich ist die teuerste Stadt der Welt. Das hat eine Studie der Großbank UBS ergeben. Das Geldinstitut wertete die Preise von 128 Waren und Dienstleistungen in 77 Städten weltweit aus. Als Richtwert dient der UBS New York mit einem Indexwert von 100. Städte deren Einwohner weniger verdienen bzw. in denen die Preise höher sind, haben einen höheren Index. New York belegt demnach Platz fünf. Das heißt, es gibt immerhin vier Städte, die teurer sind als New York.
Wie groß die Kaufkraftunterschiede sind, zeigen die Autoren an einem Friseurbesuch: In Zürich ist ein Frauenhaarschnitt zwar mit durchschnittlich 94,32 Dollar (etwa 73 Euro) ziemlich teuer. In Kiew kostet er 22,60 Dollar und in Kairo 7,50 Dollar. Aber um das Geld dafür zu verdienen, müsse eine Zürcherin nur gut drei Stunden arbeiten, eine Kairoerin gut sechs und eine Frau in Kiew gut zwölf Stunden.
Ausgeklammert wurden die Mieten. Begründung: Die Bandbreite sei zu groß. Manche Städter seien Eigentümer, andere pendeln aus billigeren Randgebieten. Die UBS erstellt den Index zum 17. Mal.
Doch wie schaut es am unteren Ende des Rankings aus? Das zeigt diese Ansichtssache.
10. Nairobi, Kenia
Die Hauptstadt von Kenia kommt im Gesamtranking auf Platz 68 und eröffnet die Top 10 der billigsten Städte der Welt.
Nairobi ist Ausgangspunkt für Safaris zu den großen Nationalparks Mount Kenya und Amboseli. Nairobi hat eine Bevölkerung von 3,2 Millionen. Als Nachfahren ehemaliger britischer Untertanen sprechen die Einheimischen viel Englisch, genauso wie Kiswahili. Fans der westlichen Literatur können auf den Spuren der Nobelpreisträgerin Karen Blixen wandeln, einer Dänin, die auf einer Kaffeeplantage in der Nähe von Nairobi lebte und ihr berühmtes Buch Jenseits von Afrika hier unter den Pseudonymen Isak Dinesen (Englisch) und Tania Blixen (Deutsch) schrieb.
9. Mexiko Stadt, Mexiko
Die bevölkerungsreichste Stadt Nordamerikas (8,84 Mio. Einwohner im Stadtgebiet) kommt auf Rang 9 (Gesamtranking Platz 69).
Mexiko Stadt ist eine von zwei Großstädten in Amerika, die von Ureinwohnern gegründet wurde (die andere ist Quito in Ecuador). Die Einheimischen lieben ihr Essen scharf: Man findet Chili auf beliebten Gerichten wie Tacos, Tortillas und Quesadillas. Die Plaza de la Constitución (auch bekannt als Zócalo) im Herzen der Stadt ist ein Wahrzeichen, das einst das zeremonielle Zentrum der antiken aztekischen Stadt Tenochtitlan war.
8. Sofia, Bulgarien
Die Hauptstadt des einzigen EU-Mitgliedslandes in den "unteren" Top 10 kommt hier auf Platz 8 und auf Rang 70 im Gesamtranking.
Die Sowjetunion hat ihre Spuren in der bulgarischen Hauptstadt hinterlassen, die sich in der Mitte zwischen dem Schwarzen Meer und der Adria befindet. Stadtschilder sind in kyrillischer Schrift geschrieben, und orthodoxe Kirchen (wie die St. Alexander-Newski-Kathedrale) mit ihren ausgeprägten zwiebelförmigen Kuppeln können in der ganzen Stadt bewundert werden.
Am Vitosha Boulevard können Fußgänger eine Tasse Kaffee genießen oder internationale Luxusgüter einkaufen, während sie einen stimmungsvollen Blick auf das Witoshagebirge genießen.
7. Hanoi, Vietnam
Vietnams Hauptstadt Hanoi kommt in der Gesamtwertung auf Rang 7. Von der quirligen Altstadt bis zu den von Kolonialbauten gesäumten Alleen, die von der chinesischen und französischen Vergangenheit geprägt sind, ist Hanoi heute das Zuhause von mehr als sieben Millionen Menschen und das wichtigste politische Zentrum des Landes.
5. Neu Delhi, Indien
Auf Rang fünf findet sich die zweite indische Stadt, Neu Delhi, die in der Gesamtwertung auf Rang 73 kommt. Die Region rund um die indische Hauptstadt beherbergt 28 Millionen Menschen.
2. Lagos, Nigeria
Die Silbermedaille geht an Lagos. Mit 21 Millionen Einwohnern ist diese Megacity derzeit die bevölkerungsreichste auf dem Kontinent. Bis 2100 soll Lagos 88 Millionen Einwohner haben und zur größten Stadt der Welt werden.
1. Kairo, Ägypten
Das Schlusslicht des Gesamtrankings des UBS macht Kairo. Oder anders gesehen: Die ägyptische Hauptstadt mit mehr als 20 Millionen Einwohnern ist die billigste Metropole der Welt. In Kairo kostet ein Damenhaarschnitt, wie erwähnt, zwar nur 7,50 Dollar. Dort muss man allerdings auch gut sechs Stunden dafür arbeiten. (red, 6.6.2018)