Bregenz – Ein deutscher Mineraliensammler war auf dem Pfänder bei Bregenz eigentlich auf Schneckensafari – was er dort schließlich fand, waren aber Überreste vom anderen Rand des tierischen Größenspektrums. Die "glänzende Fragmente", die er mit nach Hause nahm und zusammensetzte, schickte er zur Identifizierung ans Naturkundemuseum inatura Dornbirn. Dort erkannte sie der Experte Georg Friebe als Bruchstücke der Backenzähne eines Gomphotheriums.

Gomphotherien waren Vorläufer – aber keine direkten Vorfahren – der heutigen Elefanten. Sie waren kleiner als ein heutiger Afrikanischer Elefant, hatten vier Stoßzähne, einen kürzeren Rüssel als ihre heutigen Verwandten und einen flacheren Schädel. Die ersten Fossilien solcher Tiere wurden bereits in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts entdeckt.

In Mitteleuropa lebten Gomphotherien vor etwa 18 bis 10 Millionen Jahren unter subtropischen Bedingungen, ehe sie von moderneren Rüsseltieren abgelöst wurden. Friebe hofft nun, in der Fundstelle der Backenzahnfragmente auch auf Überreste von Kleinsäugern zu stoßen. Diese könnten dabei helfen, den Fund vom Pfänder zeitlich genauer einzuordnen. (red, 4. 6. 2018)