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Bis zum Abflug könnte der Kaffee schon kalt geworden sein.

Foto: Reuters/Foeger

Wien – Bei Laudamotion hätte der Auftakt auch besser ablaufen können: Zahlreiche Flüge waren am ersten Flugtag am Freitag verspätet, manche Fluggäste mussten mehr als vier Stunden auf ihren Abflug warten. Betroffen waren vor allem Flüge zwischen Palma, Düsseldorf, Basel, Stuttgart und Wien. Die Maschine aus Chania, Kreta, blieb rund fünf Stunden länger auf dem Boden und auch am Sonntag kam es von und nach Mallorca zu Verspätungen. Viele Passagiere ließen deshalb ihren Frust an Laudamotion aus, es habe vor allem an Informationen und Personal gefehlt, kritisieren sie.

"Wir hatten mit einigen technischen Problemen bei der Überführung des Systems von Ryanair in Laudamotion zu kämpfen", sagt Geschäftsführer Niki Lauda zum STANDARD. Denn die Buchung der Flüge findet automatisch über die Ryanair-Buchungsmaschine statt, beim Check-in seien viele Passagiere doppelt eingecheckt worden, und es habe Probleme bei der Ausstellung der Boarding-Pässe gegeben, so Lauda.

Grund: Schlechtwetter

Zudem hätten auch die Wetterbedingungen in Deutschland zu den Verspätungen beigetragen. Spätestens ab Mitte dieser Woche soll laut Lauda alles wieder reibungslos ablaufen.

Die Kritik, wonach Laudamotion nicht genügend Personal zur Verfügung stehe, weist Lauda zurück. "Wir haben derzeit sogar zu viel Personal." Lauda hatte seinen Mitarbeitern eine deutliche Gehaltserhöhung ab 1. Juni und einen Treuebonus versprochen, der an alle bestehenden Mitarbeiter und jene, die ihre Kündigung zurückziehen, gehen sollte.

Mitarbeiterschwund

Denn nach der Übernahme von der Fluglinie Niki durch Gründer Lauda Anfang des Jahres hatten von 220 Piloten fast 100 gekündigt oder wollten kündigen. Mit dem Bonus und der Gehaltserhöhung sollten wieder mehr Mitarbeiter angelockt und gebunden werden.

Allerdings können Piloten in Wien mitunter Mangelware sein. "Wir suchen mittelfristig Piloten, haben aber noch Zeit, diese zu finden oder sie bei Bedarf auch selbst auszubilden", meint Lauda.

Zu Engpässen könnte es aber auch bei den Fliegern kommen: 19 Maschinen sind derzeit für Laudamotion im Einsatz, zehn stammen von Ryanair, neun sind Leasingmaschinen von Lufthansa. Mittelfristig will man die Flotte auf 30 bis 50 Flieger ausweiten, in Wien sollen bald acht statt vier Flugzeuge stehen. (jp, 5.6.2018)