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Im Finale des Turniers von Madrid setzte sich Zverev in zwei Sätzen gegen Thiem durch. Ob Österreichs Nummer eins die Revanche gelingt, wird sich am Dienstag weisen.

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Paris – Das Fußballspiel zwischen Deutschland und Österreich im fernen Klagenfurt haben weder Alexander Zverev noch Dominic Thiem verfolgt. Aus unterschiedlichen Gründen. Während Marathonmann Zverev zwecks Regeneration nicht wollte und sich das 1:2 ersparte, suchte Thiem auf seinem Smartphone so hektisch wie vergeblich nach einer TV-Übertragung. Es war seine einzige Niederlage bei den laufenden French Open. Heute spielen die beiden im Viertelfinale (14 Uhr) gegeneinander. "Ich freue mich, gegen einen Freund auf einer der größten Tennisbühnen der Welt zu spielen", sagte der 21-jährige Zverev, der nach drei Fünfsatzkrimis in Serie vor der Premiere in der Runde der letzten Acht eines Grand-Slam-Turniers steht: "Dominic spielt hier Wahnsinnstennis."

Thiem um dritten Halbfinaleinzug in Folge

Auch beim um drei Jahre älteren Thiem, der den dritten Halbfinaleinzug in Folge anstrebt, ist die Vorfreude groß. "Das ist das Match, auf das viele Menschen besonders in Deutschland und Österreich gehofft haben", sagte er. Das mit der Freundschaft relativierte er. "Wir sehen uns oft, wenn wir die gleichen Turniere spielen, Zverev ist ein sehr guter Kollege. Und er ist eine Ausnahmeerscheinung, kriegt verdientermaßen viel Aufmerksamkeit. Ich schaue auf mich, weiß, was ich kann." Zverev ist die Nummer drei und in Paris an zwei gesetzt. Thiem ist acht beziehungsweise sieben, im Vergleich führt er 4:2. Allerdings ist er unlängst im Finale von Madrid chancenlos gewesen (4:6, 4:6). Trotzdem wird er auf Sand höher gehandelt. An Titeln steht es 10:8 für den Österreicher, Zverev hat aber die höher eingestuften Turniere gewonnen.

Kampfansage

Während der Hamburger in Roland Garros Kraft gelassen hat, hinterließ der Lichtenwörther vor allem im Achtelfinale gegen Kei Nishikori einen starken Eindruck. Zverev benötigte für die vier Runden 11:58 Stunden, Thiem 9:26. Von einem körperlichen Nachteil will Zverev dennoch nichts wissen. Schließlich habe er seine Fitness nun ausreichend unter Beweis gestellt. Mental sei das Ganze ohnehin kein Problem: "Ich bin im Viertelfinale eines Grand Slam. Wer da mental erschöpft ist, mit dem stimmt irgendetwas nicht", sagte er und erlaubte sich eine kleine Kampfansage.

Gefragt, wie das Duell Deutschland gegen Österreich diesmal ausgehe, antwortete er: "Nicht so wie beim Fußball." Was stimmen muss. Ein 2:1 für Thiem ist auszuschließen, man benötigt nämlich drei Gewinnsätze. (red, 4.6.2018)