PSA, zu dessen Gruppe unter anderem Opel und Peugeot gehören, scheint sich dem Druck aus den USA zu beugen.

Foto: APA/dpa/Boris Roessler

Paris/Teheran – Der französische Autobauer PSA bereitet sich wegen der drohenden US-Sanktionen darauf vor, seine Iran-Geschäfte auf Eis zu legen. Der Konzern habe den Prozess begonnen, um die Aktivitäten seiner Gemeinschaftsunternehmen mit iranischen Herstellern auszusetzen, teilte das Unternehmen am Montag mit.

PSA wies aber darauf hin, dass es mit Unterstützung der französischen Regierung im Kontakt mit den US-Behörden stehe, "um eine mögliche Ausnahme in Betracht zu ziehen".

Die USA hatten Anfang Mai das Atomabkommen mit dem Iran aufgekündigt, die ersten ausgesetzten US-Wirtschaftssanktionen gegen das Land treten am 6. August wieder in Kraft. Das trifft auch europäische Unternehmen: Denn das US-Sanktionsrecht kann in den USA aktive Unternehmen und Banken bestrafen, wenn sie weiter im Iran Geschäfte machen oder diese absichern. PSA hatte vor gut zwei Jahren die Rückkehr auf den US-Markt angekündigt.

Weniger als ein Prozent des Umsatzes

Die PSA-Geschäfte im Iran machten weniger als ein Prozent des Konzernumsatzes aus, erklärte das Unternehmen. PSA hatte 2016 nach dem Ende der Wirtschaftssanktionen gegen den Iran Vereinbarungen mit den Unternehmen Saipa und Iran Khodro geschlossen. Dabei ging es um die Fertigung von Fahrzeugen der Marken Citroën und Peugeot im Iran.

Der Autobauer verkaufte im vergangenen Jahr 444.600 Fahrzeuge im Iran. Das Land mit rund 80 Millionen Einwohnern ist vom Volumen her der größte Auslandsmarkt für den französischen Autobauer. Die Opel-Mutter PSA hatte im vergangenen Jahr dank seiner Rückkehr in den Iran den Absatz gesteigert.

Die USA drohen allen Unternehmen, die weiter mit Teheran zusammenarbeiten, mit Sanktionen. (APA, 5.6.2018)