Linz – Unter dem Motto "Credo – Bekenntnis, Glaube, Religion" steht die Konzertsaison 2018/2019 des Linzer Brucknerhauses mit neuen Konzertreihen, einer Uraufführung und zahlreichen Debüts. Der neue Intendant, Dietmar Kerschbaum, präsentierte am Dienstag in Linz den Spielplan seiner ersten Saison und betonte dabei eingangs, er wolle mit seinem Programm den Spuren der Spiritualität folgen.

Auf 245 (!) Seiten informiert das neue Programmbuch über die insgesamt 211 Eigenveranstaltungen, von denen 128 auf klassische Musik entfallen, 23 auf Jazz/Weltmusik und 60 auf Kinder- und Jugendangebote. Das Linzer Brucknerhaus präsentiert in der kommenden Saison 194 Solisten, 105 Orchester und Ensembles und 40 Dirigenten. Stolz ist Intendant Kerschbaum auf zahlreiche Debüts von Künstlern, Dirigenten und Ensembles in seiner ersten Saison in Linz.

Drei Konzerte sind dem Intendanten ein besonderes Anliegen: Der amerikanische Komponist Marc Blitzstein (1905 – 1964) komponierte 1930 ein Ballett unter dem Titel "Cain", dessen Orchesterfassung noch nie aufgeführt wurde. Die Uraufführung findet nun am 28. Februar 2019 im Linzer Brucknerhaus statt.

Monumentale "Apocalyptic-Sinfonie"

Der Komponist Nathaniel Shilkret lud 1945 sechs weitere Komponisten – darunter Arnold Schönberg, Darius Milhaud und Igor Strawinski – ein, mit ihm ein Werk über die Genesis, das erste Buch der Bibel, zu schreiben. Nach einer englischen Erstaufführung wird das Werk nun in der kommenden Saison in Linz zu hören sein. Und schließlich wird Ende Jänner die monumentale "Apocalyptic-Sinfonie" des aus Wien stammenden Komponisten Karl Weigl (1881-1949) die europäische Erstaufführung erleben.

Die meisten Konzerte sind in 26 Reihen zusammengefasst, von denen die Hälfte neu sind. Sie umfassen u.a. internationale Orchester – wie das Baskische Nationalorchester, das Orchestre de Paris oder das Orchestra della Toscana -, Oratorien (u.a. Haydns "Jahreszeiten" und die "Schöpfung", Monteverdis "Marienvesper" und Händels "Brockes-Passion"), Chorkonzerte, Liederabende (Matthias Goerne, Michael Volle, Ildiko Raimondi u.a.), Streichquartette, Stars von morgen, Orgelkonzerte (an dem dann erneuerten Instrument im Großen Saal des Brucknerhauses), WortKlang (u.a. mit Cornelius Obonya, Ursula Strauss, Peter Matic, Peter Simonischek, Birgit Minichmayr) und den "Sound der Gegenwart" (mit neuer Musik und Uraufführungen).

22 Abonnements aufgelegt

Bewährte Reihen werden fortgesetzt, darunter die großen Abonnements, in denen u.a. das Bruckner Orchester Linz (mit Chefdirigent Markus Poschner), der Concentus Musicus Wien, das RSO Wien, Concerto Köln, die Prager Symphoniker und das MDR Sinfonieorchester zu hören sein werden. Insgesamt werden 22 Abonnements aufgelegt.

Im Advent wird es im Brucknerhaus täglich am frühen Abend ein vorweihnachtliches Konzert bei freiem Eintritt geben. Unter dem Titel "BrucknerBeats" werden in einer weiteren neuen Reihe unterschiedliche Musikstile mit klassischer oder zeitgenössischer Musik präsentiert, gefolgt von einer Party im Saal. (APA, 5.6.2018)