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Applaus.

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Schmerzen.

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Freude (beim italienischen Überraschungsmann Marco Cecchinato).

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Paris – Ein Hattrick, der vor wenigen Wochen nicht für möglich gehalten worden war, ist Dominic Thiem am Dienstag gelungen. Der 24-jährige Niederösterreicher zog nach sehr starker Leistung wie 2016 und 2017 ins Halbfinale der French Open ein. Thiem besiegte einen angeschlagenen Alexander Zverev (GER/2) nach 1:50 Stunden mit 6:4, 6:2, 6:1.

Am Freitag (um 13.00 Uhr auf dem Court Philippe Chatrier, live auf ORF eins und im Ticker auf derStandard.at) kämpft Thiem um das erste Major-Endspiel seiner Karriere. Semifinalgegner ist Marco Cecchinato. Der ungesetzte Italiener setzte sich am Dienstagnachmittag überraschend gegen Novak Djokovic (20) mit 6:3, 7:6 (4), 1:6 und 7:6 (11) durch. Der Serbe ließ danach offen, ob er die Rasensaison nun auslassen wird.

Auf Musters Spuren

Thiem hat es jedenfalls geschafft, in einer Statistik selbst Tennislegende Thomas Muster in den Schatten zu stellen. Denn der hat in Paris nur 1990 und 1995 das Halbfinale erreicht, allerdings ist er nach wie vor der einzige österreichische Grand-Slam-Sieger im Einzel. Thiem zeigte aber am Dienstag neuerlich, dass er das Zeug dazu hat, es Muster gleichzutun.

"Ich liebe es so sehr hier. Das dritte Halbfinale klingt unglaublich. Als ich noch ein Junior war, hätte ich das nie erwartet", meinte Thiem auf Englisch zu den Fans am Court Philippe Chatrier. "Jetzt ist es Zeit für mehr. Ich werde alles geben, damit ich dieses Jahr einen Schritt weitergehe." Insgesamt hatte Muster vier Major-Semifinale (Australian Open 1989 und 1997) erreicht.

Zverev spürt Kräfteverschleiß

Über Zverevs Verletzung meinte Thiem: "Das war hart für ihn heute. Er ist einer der fittesten Spieler auf der Tour, aber er hat auch drei Fünfsatzpartien in Folge gespielt. Ich hoffe, dass wir noch viel mehr Begegnungen in einer so späten Major-Phase oder vielleicht sogar noch später haben werden."

Thiem und Zverev zeigten von Beginn an großartiges Sandplatztennis. Doch Thiem wirkte eine Spur frischer als sein Kontrahent, der zuvor nicht weniger als drei Fünfsatzpartien nach einem 1:2-Satzrückstand noch gewonnen hatte.

Thiem gelang im siebenten Game das erste Break zum 4:3, und er packte neuerlich sein bestes Tennis aus. Wie schon in den ersten beiden Sätzen gegen Kei Nishikori im Achtelfinale übernahm er immer mehr das Kommando, mit einem Ass schaffte er zu null nach knapp 40 Minuten das 6:4.

Thiem unantastbar in Sätzen zwei und drei

Im zweiten Durchgang gelang Thiem das Break bereits zum 2:1, während Zverev begann, sich an den linken Oberschenkel zu greifen. Als er zum 1:4 zum zweiten Mal den Aufschlag abgeben musste, nahm sich der 21-Jährige eine medizinische Auszeit und bekam einen Verband am Oberschenkel. Thiem ließ sich dadurch nicht aus der Fassung bringen und zog seine nahezu perfekte Vorstellung weiter durch. Neuerlich zu null gewann er sein Aufschlaggame zum 6:2 nach nur 74 Minuten.

Im dritten Satz bot Zverev nur noch wenig Gegenwehr, Thiem war der Chef auf dem Platz. Rasch ging er nach Breaks zum 1:0 und 3:0 mit 4:0 in Führung, ehe die immer wieder aufblitzende Klasse Zverev wieder einen Gamegewinn einbrachte. Thiem ließ aber nicht locker, zu oft hatte Zverev auch im Turnierverlauf bewiesen, dass er bei Rückständen noch stärker werden kann. Thiem nutzte seinen dritten Matchball zum 6:1 und stellte im Head-to-Head mit dem Weltranglistendritten auf 5:2.

Thiem hat damit wie im Vorjahr wieder 720 Punkte für Ranking und Race sicher, zudem ein Preisgeld in Höhe von 560.000 Euro brutto. Im ATP-Ranking kann er übrigens sogar bei einem Titelgewinn am kommenden Montag nicht besser als Siebenter werden. (APA, 5.6.2018)