Die Raupen des Eichenprozessionsspinners beschädigen nicht nur Bäume, sondern stellen auch für Menschen eine gesundheitliche Gefahr dar.

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Wien – In Deutschland wurden wegen ihnen heuer bereits Schulen, Radwege und Spielplätze gesperrt, in Wien trifft es nun den Schlosspark Schönbrunn: Die Raupen des Eichenprozessionsspinners, eines Nachtfalters, befallen Bäume und stellen mit ihren Gifthärchen samt Widerhaken auch für Menschen eine gesundheitliche Gefährdung dar.

Der Kontakt mit den Tieren kann Rötungen und juckende Hautausschläge hervorrufen. Zudem besteht die Gefahr, dass durch den Wind verfrachtete Härchen in die Atemwege gelangen und zu Asthmaanfällen führen. Auch Schwindel, Fieber oder Bindehautentzündungen gehören zu den möglichen Symptomen.

Möglicher Zusammenhang mit dem Klimawandel

Ein verstärktes Auftreten des Eichenprozessionsspinners in Mitteleuropa seit den 1990er-Jahren könnte laut Experten im Zusammenhang mit dem Klimawandel stehen. Die Raupen, die üblicherweise erst Mitte Juni auftreten, sind heuer unüblich früh aktiv. In Wien sind die Raupen laut Forstamt zumeist nur an bestimmten Plätzen wie im Laaer Wald oder auf den Steinhofgründen zu finden.

Heuer sind sie aber auch in weiteren Parks und etwa auch im Prater anzutreffen, wo die Verwalter zumeist nur mit Warntafeln auf eine mögliche Gefahr hinweisen. Die bei den aktuellen Wetterlagen starke Vermehrung der Tiere veranlasste die Bundesgärten jedoch zu einer Schließung des oberen Teils des Schlossparks bis voraussichtlich Mittwochfrüh.

"Eichenprozessionsspinner-Verordnung"

Laut einer eigenen "Eichenprozessionsspinner-Verordnung" kann der Magistrat neben der räumlichen Absicherung auch zu Maßnahmen wie dem Absaugen oder Abflämmen der Raupen greifen. Die wichtigste Präventionsmaßnahme für Parkbesucher: nicht im Schatten von Eichen ausruhen! (pum, 5.6.2018)