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Verpackung soll zunehmend intelligenter werden – zum Beispiel indem sie dem Konsumenten Information via QR-Code bereit stellt.

Foto: Jörg Carstensen/dpa

Wien – Digitalisierung, Technologiewandel, Fachkräftemangel: Die Verpackungsindustrie bleibt von den Herausforderungen, denen Unternehmen derzeit in nahezu allen Branchen gegenüberstehen, nicht verschont.

Denn schon lange ist auch Verpackung weit mehr, als Produkte in Papier und Karton zu wickeln. Um die entsprechend ausgebildeten Fachkräfte herrscht aber nicht nur bei den rund 100 Unternehmen, die in Österreich mehr als eine Million Tonnen Papier und Karton veredeln, ein regelrechtes Griss. Langfristig könnte sich der Fachkräftemangel als veritable Wachstumsbremse erweisen, warnt Georg Dieter Fischer, Obmann des Fachverbandes Propak, der rund hundert heimischen Firmen der Papier-/Kartonverpackung vertritt.

Und das nach einem ohnehin durchwachsenen Jahr, wie Fischer sagt. Das abgelaufene Geschäftsjahr 2017 sei ein sehr spezielles gewesen. Einerseits mit unerwarteten Impulsen durch die starke Konsumnachfrage, die eine Volumenssteigerung von sieben Prozent bescherte. Andererseits hielt die wertmäßige Entwicklung nicht mit. Sie betrug nur die Hälfte, so Fischer. Der Grund: Mit der angesprungenen Konjunktur seien etwa auch die Rohstoffpreise kräftig gestiegen. Dementsprechend konnten nur 15 der Unternehmen bessere Betriebsergebnisse einfahren.

Was nun den Kampf um die richtigen Köpfe betrifft, so können 71 Prozent der Propak-Unternehmen ihre offenen Stellen nicht besetzen, sagt der Ökonom Herwig Schneider vom Industriewissenschaftlichen Institut (IWI), das im Auftrag der Propak den Bedarf erfragt hat. Gefragt seien nicht nur Techniker, sondern auch Mitarbeiter im Vertrieb und im Management. Besonders brisant sei die Lage in Ober- und Niederösterreich, in der Steiermark und in Vorarlberg.

Auch wenn die Unternehmen sehr engagiert intern weiterbilden, wie Schneider sagt, und sich auch kräftig bei der Konzeption fachspezifischer Ausbildung – etwa beim Verpackungstechniker auf dem FH Campus in Wien – einbringen würden, müsse "jedes Unternehmen durch ein Qualifikationsnadelöhr schlüpfen". (rebu, 6.6.2018)