In Österreich ist rund jede fünfte Software im Business-Einsatz eine Raubkopie.

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Softwarehersteller dürfen sich freuen. Weltweit sinkt die Nutzung von Raubkopien im gewerblichen Umfeld, in fast allen Ländern ist ein leichter Rückgang zu verzeichnen. Der geschätzte Geschäftsentgang sinkt von 52 auf 46 Milliarden Dollar. Das geht aus einer neuen Untersuchung (PDF) der Business Software Alliance (BSA) hervor.

Platz 6 für Österreich

Österreich behält dabei seine Rolle als internationaler Musterschüler bei. Hierzulande wurden im vergangenen Jahr 19 Prozent aller PC-Programme ohne Lizenz verwendet, woraus ein theoretischer Schaden von 121 Millionen Dollar errechnet wird.

Zu 2015 bedeutet dies einen Rückgang um zwei Prozent, 2004 lag man noch bei 30 Prozent, 1994 sogar bei 47 Prozent. Damit liegt man etwa auf der Hälfte des globalen Schnitts von 37 Prozent und auch deutlich unter dem Durchschnitt innerhalb der EU (28 Prozent).

Nur fünf Länder liegen besser. Angeführt wird das Ranking von den USA, wo laut BSA 15 Prozent der Software nicht legal genutzt wird. Dahinter liegen Japan und Neuseeland (jeweils 16 Prozent), Luxemburg (17 Prozent) und Australien (18 Prozent). Mit Österreich ex aequo auf Rang 6 landet Schweden. Deutschland rangiert mit 21 Prozent knapp dahinter

Die Zahlen für Westeuropa und der globale Schnitt.

Spalten jeweils für die Jahre 2017, 1015, 2013, 2011 in Anteil unlizensierter Software in Prozent bzw. geschätztem Marktwert unlizensierter Software in Millionen Dollar.
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Deutlicher Rückgang auch in China

Gesunken ist der Anteil an Raubkopien auch Regionen, wo häufig illegale Software genutzt wird. In Asien sank er von 61 auf 57 Prozent und ist nun am Level von Ländern, die von der BSA zu Mittel- und Osteuropa gezählt werden (Deutschland, Österreich und die Schweiz werden unter Westeuropa kategorisiert). Alleine in China, oft beschrieben als Umschlagplatz für illegale Kopien reduzierte er sich von 70 auf 66 Prozent.

Die BSA warnt bezüglich der Verwendung von Raubkopien nicht nur vor wirtschaftlichen Einbußen. Betont wird auch, dass von unlizenzierten Kopien, die üblicherweise über eher dubiose Quellen verbreitet werden, auch ein erhebliches Sicherheitsrisiko ausgeht. Sie werden mitunter als Vehikel für gefährliche Malware verwendet. (red, 06.06.2018)