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Indien will das Plastik loswerden.

Foto: AP Photo/Ajit Solanki

Es ist ein ambitioniertes Ziel, das sich Indien im Kampf gegen die Plastikverschmutzung gesetzt hat: Bis zum Jahr 2022 will der südasiatische Staat mit der weltweit am schnellsten wachsenden Wirtschaft sein gesamtes Einwegplastik loswerden. "Es ist unser aller Pflicht sicherzustellen, dass die Suche nach materiellem Wohlstand unsere Umwelt nicht beeinträchtigt", so Indiens Premierminister Narendra Modi. Durch Bewusstsein, Technologie und eine "echte globale Partnerschaft" soll die Plastikverschmutzung gestoppt werden.

Denn laut einem diese Woche präsentierten Bericht der Vereinten Nationen steht die Welt vor einer Plastikmüllkrise. Nur etwa neun Prozent der neun Milliarden Tonnen Plastik, die bisher weltweit hergestellt worden sind, wurden wiederverwertet, nur zwölf Prozent verbrannt. Die übrigen 79 Prozent blieben auf Müllhalden, in Ozeanen und Wasserstraßen, wo sie tausende Jahre benötigen, bis sie komplett abgebaut sind. Der Großteil des Plastikmülls besteht zudem aus Einwegprodukten wie Strohhalmen, Sackerln und Besteck.

"Revolution" gefordert

Der Chef der Uno-Umweltbehörde, Eric Solheim, forderte daher eine "Revolution". Man müsse das Verhältnis der Welt zu Plastik neu definieren. Plastik selbst sei nicht das Problem, sagte er. "Sondern was wir damit machen." In ihrem Bericht kommt die Uno zu dem Schluss, dass der effizienteste Weg zur Reduzierung von Plastikmüll gezielte Verbote und Abgaben sind. Dabei sei ausschlaggebend, dass diese gut geplant und umgesetzt werden. Das sei bei den analysierten Programmen in 60 Ländern jedoch nicht immer der Fall. (ook, 6.6.2018)