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Die türkische Metropole Istanbul ist dank der schwachen Lira heuer preiswert zu bereisen.

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Alle Jahre wieder stellt sich die Frage nach der Destination für den ersehnten Sommerurlaub. All jenen, die diesbezüglich noch keine Wahl getroffen haben, bietet der STANDARD eine Entscheidungshilfe. Und zwar zunächst anhand der unterschiedlichen Preisniveaus: Wenn es darum geht, generell das meiste aus der Urlaubskasse herauszuholen, hilft es, die Kaufkraft des Euro im jeweiligen Land gemessen am Big-Mac-Index heranzuziehen.

Um es kurz zu machen: Zu Staaten wie Indien oder Indonesien, wo generell ein deutlich geringeres Preisniveau als hierzulande vorherrscht, gesellen sich heuer vor allem Länder, bei denen Kapitalabflüsse die Währungen zuletzt deutlich gedrückt haben. Besonders stark betroffen sind davon Ägypten und Russland. Im Land der Pyramiden ist etwa ein Big Mac um umgerechnet 1,58 Euro zu haben, das entspricht im Vergleich zum österreichischen Preis von 3,80 Euro einer Ersparnis um 58 Prozent. Kein Wunder, schließlich notiert auch der Euro gegenüber dem ägyptischen Pfund um 67 Prozent über dem Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre.

Ähnliches trifft auch auf den Ausrichter der Fußballweltmeisterschaft zu. Hier liegt der Euro zwar bloß um 17 Prozent über dem Mittel, dennoch ist ein Burger in Russland um umgerechnet 1,87 Euro zu haben. Immer noch günstig mit Preisen um oder knapp über zwei Euro sind Südafrika, Mexiko oder auch die Türkei. Aber Achtung: Für Ägypten und das Land am Bosporus hat das Außenministerium partielle Reisewarnungen ausgesprochen.

Wechselkurse im Auge

Wer schon länger einen bestimmten Urlaubsort außerhalb der Eurozone im Auge hat, dem zeigt die Entwicklung der Wechselkurse in den vergangenen fünf Jahren, ob sich heuer eine günstige Gelegenheit bietet, die Wunschdestination zu bereisen. So liegt etwa der Euro gegenüber dem britischen Pfund wegen des Brexits um acht Prozent über dem Fünfjahresschnitt. Ein Big Mac ist um umgerechnet 3,60 Euro zu haben.

Günstig sind auch die Wechselkurse für die skandinavischen Länder Schweden und Norwegen, wo der Euro sogar zweistellig über dem Mittel notiert – trotzdem liegen die Burgerpreise rund ein Drittel über jenen in Österreich. Und sogar gegenüber dem Franken hat sich der Euro vom Schwächeanfall vergangener Jahre erholt und liegt wieder knapp über dem Durchschnitt. Trotzdem müssen Urlauber bei den Eidgenossen angesichts des hohen Preisniveaus tief in die Tasche greifen: Für einen Big Mac umgerechnet 5,53 Euro zu berappen – das dürfte wohl vielen schwer im Magen liegen. (Alexander Hahn, 9.6.2018)