Design, Größe und Gewicht sind der Zwei-Euro-Münze sehr ähnlich.

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Wien – Die thailändische Zehn-Baht-Münze sorgt immer wieder für Ärger, denn man hält sie schnell für eine Zwei-Euro-Münze, ist sie doch fast genauso schwer und groß wie die größte Euromünze und vom Stil ziemlich ähnlich. Nur: Sie ist im Gegensatz zur Euromünze kaum etwas wert. Zehn Baht entsprechen 25 Cent, also 0,25 Euro, und damit nur einem Bruchteil einer Zwei-Euro-Münze.

Aus Sicht der Geldservice Austria, der Organisation, die Münzrücklieferungen von Handel und Banken organisieren, ist das Problem aber vernachlässigbar. "Das Fremdmünzaufkommen in Österreich ist sehr gering", heißt es von der Oesterreichischen Nationalbank. Denn die Kuckucksmünzen können nur im Zuge von Wechselgeld im Handel oder Kaffeehäusern an den unachtsamen Kunden weitergegeben werden.

In Kaffeehäusern kommt das auch recht häufig vor, klagen Kellner. Meistens wird versucht, die Münze einfach weiterzugeben. Dies wissentlich zu tun, ist eigentlich verboten. Hier eine Absicht zu beweisen aber schwer möglich. Häufig werden die Münzen auch an befreundete Sammler verschenkt, die sich wegen des geringen Wertes aber auch nicht darum reißen.

Der Grund, weshalb das Problem nicht tiefgehend ist, liegt darin, dass die Münzen bei Automaten nicht funktionieren, man kann also keine Zigaretten, Getränke oder Fahrscheine damit kaufen. "Die Automaten sind mit Prüfsensoren ausgestattet. Fremdmünzen werden nicht angenommen", sagt Carmen Sohm von der Nationalbank. Fremdmünzen werden auch in Österreichs Banken nicht angenommen, auch nicht über Münzautomaten. In die EU kommen die Münzen vor allem durch heimkehrende Thailand-Touristen. Doch gibt es im Internet auch Zehn-Baht-Münzen en gros zu kaufen: 100 Stück um etwa 90 Euro. (Johanna Ruzicka, 10.6.2018)