London – Die englische Premier League hat im Umsatzranking der Saison 2016/17 erstmals die Fünf-Milliarden-Euro-Marke geknackt. Mit fast 5,3 Milliarden Euro – 2015/16 waren es knapp 4,9 Milliarden gewesen – untermauerte sie ihre Vormachtstellung in dieser Wertung. Das geht aus dem 27. "Annual Review of Football Finance" der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft Deloitte hervor.

Hinter der Premier League, die mit 5,297 Milliarden Euro eine neue Bestmarke aufstellte, schaffte die spanische Primera Division (2,854) knapp den Sprung auf Rang zwei. Die deutsche Bundesliga (2,793) fiel auf Platz drei zurück. Dahinter rangieren die erstmals über die Zwei-Milliarden-Marke gekommene italienische Serie A (2,075) und die französische Ligue 1 (1,643). Die fünf größten Ligen Europas konnten ihren Gesamtumsatz auf 14,7 Milliarden Euro steigern, neun Prozent mehr als im Jahr davor. Im gesamten Fußballmarkt Europas wurden 25,5 Milliarden Euro umgesetzt, auch das ein nie zuvor erreichter Wert.

Aufwärts

Hinter den "Big Five" liegen übrigens die türkische Süper Lig (734 Millionen) und die russische Premjer Liga (701 Millionen). Die österreichische Bundesliga wurde auch untersucht, ihr Gesamtumsatz ohne Transfers stieg um zehn Prozent auf 176 Millionen – auch dank erhöhter Uefa-Zahlungen an Meister Red Bull Salzburg für das Erreichen des Champions-League-Playoffs. Nach dem dortigen Out hatte Salzburg wie die Austria und Rapid in der Europa-League-Gruppenphase gespielt, ohne den Aufstieg zu schaffen.

Der Umsatz der Bundesliga-Klubs setzte sich aus Sponsoreinnahmen (78 Millionen), Einnahmen aus anderen wirtschaftlichen Bereichen (46 Millionen), den TV-Rechten (27 Millionen) und Einnahmen an den Spieltagen (25 Millionen) zusammen. Alleine schon aufgrund der imposanten Europa-League-Saison 2017/18, in der für Salzburg erst im Halbfinale Endstation war, wird der Gesamtumsatz im nächstjährigen Bericht neuerlich einen Rekordwert bringen. "Die drei umsatzstärksten Klubs sind Red Bull Salzburg, Rapid und Austria Wien. Sie machen den Löwenanteil des Jahresumsatzes aus – der Abstand zu den anderen Mitbewerbern ist beachtlich", sagte Gernot Schuster, Partner bei Deloitte Österreich.

In der europäischen Zuschauerstatistik sind die Rollen an der Spitze übrigens anders verteilt. Da schnitt die deutsche Bundesliga mit durchschnittlich 40.693 Zuschauern vor der Premier League (35.838), der Primera Division (27.630), der Serie A (21.262) und der Ligue 1 (21.078) am besten ab. (APA, 7.6.2018)