Nahrungsergänzungsmittel erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Welchen Nutzen sich die Konsumenten von diesen versprechen, ist unterschiedlich. Einige Vitamin- und Mineralstoffpräparate sollen beispielsweise Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugen.

Oftmals ist der Nutzen dieser Zusätze jedoch nicht belegt. Um den Einfluss von bestimmten Nahrungsergänzungsmitteln auf die Herz-Kreislauf-Gesundheit und das allgemeine Sterberisiko zu untersuchen, führten Wissenschaftler aus Kanada, den USA und Frankreich eine Studie durch.

Dafür griffen die Wissenschaftler auf die Daten von 179 älteren Studien (die seit 2012 veröffentlicht wurden) zurück. Sie entnahmen die Ergebnisse dieser Studien, fassten sie zusammen und werteten sie neu aus, um einen Gesamtüberblick zu erhalten.

Bei ihrer Analyse fanden die Forscher Hinweise darauf, dass Folsäure (Vitamin B9) sowohl das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen senkt als auch das Risiko für Schlaganfall. Vitamin B-Komplexe (Mischungen aus B6, B9 und B12) hingegen scheinen nur das Risiko für einen Schlaganfall zu senken, so ein Ergebnis der Untersuchung. Diese Hinweise waren jedoch nur wenig bis mittelmäßig gesichert.

Erhöhtes Sterberisiko

Keinen Effekt auf das Herz-Kreislauf-Risiko hatten hingegen Multivitaminpräparate, Vitamin C, Vitamin D, β-Carotin, Calcium und Selen. Manche Nahrungsergänzungsmittel schienen sogar das allgemeine Sterberisiko zu erhöhen. Dazu zählten Mischungen aus Antioxidantien und Vitamin B3 (mit Statinen).

Keines der untersuchten Nahrungsergänzungsmittel konnte hinsichtlich der Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen vollkommen überzeugen. Manchen schienen gar schädlich zu sein. Da die Nahrungsergänzungsmittel in Bezug auf andere Erkrankungen einen positiven Effekt haben könnten, sollte vor der Einnahme die Risiken und der Nutzen abgewägt werden, so die Empfehlung der Forscher. (red, 7.6.2018)