HTC war vor wenigen Jahren noch ein Star unter den Handyherstellern.

Foto: sum

Die Geschwindigkeit des Abstiegs ist atemraubend. Handyhersteller, die vor wenigen Jahren in der Oberliga gastierten und Marktanteile von über zehn Prozent hielten, spielen nun fast keine Rolle mehr. Sie werden kaum noch gekauft.

In Österreich teilen sich Samsung, Apple und Huawei mittlerweile fast 90 Prozent des Smartphonemarkts, wie aus aktuellen Zahlen des Marktforschers GFK hervorgeht. Der Rest gehört einstigen Topmarken wie Sony, LG, HTC, Nokia, Motorola und Blackberry. Dazu kommen noch Player wie Xiaomi, Alcatel, Gigaset, Acer, Medion, One Plus, CAT, Emporia, Fairphone und ZTE. Auch ein Blick auf die Preisvergleichsplattform geizhals.at zeigt, dass dort hauptsächlich Geräte von Huawei, Samsung und Apple gefragt sind.

Fehlende Marketingkraft

Der Absturz von einstigen Topmarken wurde in den letzten Jahren durch deren fehlende Marketingkraft beflügelt. Sie konnten offensichtlich nicht mit den Werbeausgaben von Huawei und Samsung mithalten, Apple spielt seit jeher in einer eigenen Liga. Dazu konnten viele Geräte kaum mit Innovationen aufwarten.

Nokia lebt

Eine Sonderstellung nimmt Nokia ein. Nachdem der Handypionier nahezu vom Markt verschwunden war, tauchte er nun wieder aus der Versenkung auf. Seine Smartphones verkaufen sich wieder gut, in Österreich hält man einen Marktanteil von über zwei Prozent. Produziert werden die Geräte von dem finnischen Hersteller HMD, der die Namensrechte des Handypioniers erworben hat. Auch auf dem europäischen Markt läuft es für Nokia rund. Im ersten Quartal verkaufte das Unternehmen, das auf günstige Handys und Smartphones mit purem Android setzt, über 1,6 Millionen Geräte. Damit ist Nokia auf Platz fünf hinter Samsung, Apple, Huawei und Xiaomi.

Alcatel setzt auf günstige Smartphones

Aufgegeben wird der Markt aber dennoch nicht. Dabei setzten die meisten Anbieter auf die gleiche Strategie wie Nokia: Sie versuchen ihr Glück mit günstigen Smartphones.

Neben dem chinesischen Newcomer Xiaomi will auch der einstige Handyvorreiter Alcatel hierzulande so punkten. "Wir sind eine Low-Budget-Marke", sagt Marketingchef Andreja Majer zum STANDARD. Das aktuelle Flaggschiff Alcatel 5 soll mit Gesichtserkennung, Weitwinkelkamera und einem Preis von rund 200 Euro überzeugen.

Die Marke Alcatel wurde von dem chinesischen Hersteller TCL lizenziert, der sie bis 2024 verwenden kann. Die Marke gehört weiterhin Nokia, das Unternehmen hatte Alcatel 2016 übernommen. TCL hat sich auch die Rechte an Blackberry gesichert, bisher konnte jedoch man nicht an die einstigen Erfolge der Marke anknüpfen. (sum, 9.6.2018)