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Rafael Nadal ist Halbfinalist.

Foto: AP/Alessandra Tarantino

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Des Spaniers nächster Gegner ist Juan Martin del Potro.

Foto: REUTERS/Benoit Tessier

Paris – Das Halbfinale der Herren bei den French Open in Paris ist am Donnerstag mit einem Tag Verspätung komplettiert worden. Sollte Dominic Thiem am Freitag (13 Uhr auf dem Court Philippe Chatrier, live auf ORF 1 und im Ticker auf derStandard.at) erstmals in seiner Karriere ins Endspiel eines Grand-Slam-Turniers einziehen, dann trifft er entweder auf den zehnfachen Paris-Sieger Rafael Nadal oder den Argentinier Juan Martin del Potro. Deren Match steigt am Freitag nicht vor 15.30 Uhr.

Nadal übernahm in der Fortsetzung des am Mittwoch bei 4:6, 5:3, 30:15 wegen Regens und der daraufhin einbrechenden Dunkelheit abgebrochenen Viertelfinales gegen den Argentinier Diego Schwartzman von Beginn an das Kommando. Kaum wieder auf dem Platz, hatte er schon den Satzgleichstand geschafft. Nach insgesamt 3:42 Stunden war Nadal dann durchaus erleichtert.

Rafael Nadal (links) schickt Diego Schwartzman zum Kofferpacken.
Foto: APA/AFP/THOMAS SAMSON

"Natürlich hat mir die Unterbrechung gestern geholfen. Ich war an einem schwierigen Punkt. Er war gut, ich zu defensiv", sagte Nadal nach dem Match: "Heute habe ich aggressiver gespielt, mit höherer Intensität."

Historischer Satzverlust für Nadal

Nadal, der im Vorjahr mit weißer Weste zu seinem zehnten Titel marschiert war, hatte im ersten Durchgang den ersten Satzverlust in Roland Garros nach zuvor 37 Erfolgen in Serie hinnehmen müssen. Lediglich der Schwede Björn Borg legte zwischen 1979 und 1981 eine bessere Serie hin (41).

Nadal beim Return.
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Nach dem Wiederbeginn am Donnerstag machte Nadal dann jedoch gegen den an Nummer elf gesetzten Schwartzman kurzen Prozess. Bereits sein Erstrundenmatch gegen den Italiener Simone Bolelli hatte Nadal aufgrund einer Regenpause erst einen Tag später als vorgesehen zu Ende spielen können.

Zweites French-Open-Halbfinale für del Potro

Im parallel ausgetragenen Viertelfinale zwischen del Potro und Cilic hatte der Argentinier das bessere Ende für sich. Del Potro erreichte erstmals nach neun Jahren das Semifinale in Roland Garros. Auch er benötigte insgesamt fast vier Stunden, um sich gegen den als Nummer 3 gesetzten Kroaten Marin Cilic mit 7:6(5), 5:7, 6:3, 7:5 durchzusetzen. Der 29-jährige Weltranglisten-Sechste drehte im dritten Satz ein 0:2 und sorgte damit für die Vorentscheidung.

Er war nach seinem Erfolg so gerührt, dass er noch auf dem Platz weinte. "Ich habe keine Worte, um diesen Moment zu beschreiben", sagte Del Potro. Der frühere US-Open-Sieger war durch insgesamt drei Operationen am linken Handgelenk immer wieder in seiner Karriere zurückgeworfen worden. "Ich stand kurz davor, mit diesem Sport aufzuhören."

Nun trifft er zwar zum 14. Mal, aber zum ersten Mal auf Sand auf den "König" dieses Belags. "Das ist eine große Herausforderung, die jeder Spieler haben möchte", sagte Del Potro. "Ich weiß nicht, ob ich es gewinnen werde, aber ich werde eure Liebe mitnehmen und das ist das Wichtigste für mich", erklärte der 1,98 m-Mann noch auf dem Court.

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Juan Martin del Potro (rechts) schickt Marin Cilic nach Hause.
Foto: REUTERS/Pascal Rossignol

Der 16-fachen Grand-Slam-Sieger Nadal, der am Donnerstag nicht unschlagbar schien, ist nun wieder auf Kurs auf den elften Rekordtitel beim Grand Slam an der Seine. Das Viertelfinale gegen Schwartzman war ihm wohl auch eine kleine Warnung. "Del Potro hat tolle Siege dieses Jahr gefeiert und er hat fantastisches Potenzial. Ich muss aggressiv spielen. Wenn ich defensiv und mit zu wenig Intensität spiele, werde ich verloren sein."

Halep und Stephens im Finale

Im Damenbewerb steht das Finale fest. Simona Halep hat am Donnerstag zum dritten Mal das Endspiel erreicht, die topgesetzte Rumänin setzte sich gegen die als Nummer drei gesetzte Wimbledon-Siegerin Garbine Muguruza nach 92 Minuten mit 6:1, 6.4 durch und steht in ihrem insgesamt vierten Major-Endspiel. Durch den Sieg über die Spanierin behielt Halep auch die Nummer-eins-Position.

Im Finale am Samstag trifft sie auf Sloane Stephens. Die US-Open-Siegerin setzte sich in einem amerikanischen Duell 6:4, 6:4 gegen Madison Keys durch. Für die 25-jährige Weltranglisten-Zehnte aus Florida ist es das zweite Endspiel bei einem Grand-Slam-Turnier. (APA, red, 7.6.2018)