Plüsch-Osterhase am Kreuz.

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Berlin – Hinsichtlich einer Programmbeschwerde des Christlichen Medienverbundes äußerte sich nun Thomas Bellut, Intendant des ZDF, mit Verständnis. In einer satirisch überspitzten Darstellung habe man "die Instrumentalisierung christlich-abendländischer Werte durch die AfD zur Rechtfertigung islamkritischer Ressentiments angeprangert", wie Bellut in einem Schreiben darlegte.

Auslöser der Aufregung war ein Beitrag der deutschen Satiresendung "heute-show" vom 6. April. Dieser zeigte eine abgewandelte Passionsgeschichte, in welcher der Osterhase die zentrale Rolle in der christlichen Mythologie eingenommen hat. Moderator Oliver Welke sprach vom "letzen Hasenmahl", vom gekreuzigten Plüschhasen und davon, dass der Hase von Judas für 30 Möhrchen verraten wurde.

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Zu keiner Zeit habe die Redaktion es beabsichtigt, den christlichen Glauben und seine Symbole zu herabwürdigen oder gar religiöse Gefühle zu verletzen, sagte Bellut. Sollten religiöse Gefühle "dennoch verletzt worden sein, bitte ich dies zu entschuldigen". Zugleich machte er deutlich, dass ihm die Einordnung in den Kontext der von der Redaktion beabsichtigten AfD-Kritik wichtig sei.

Trotz der Entschuldigung zeigte sich Christoph Irion, Geschäftsführer des Christlichen Medienverbundes, enttäuscht, dass Bellut nicht inhaltlich auf die Programmbeschwerde eingegangen ist. Der Bericht sei laut Irion "eklatant gegen den Programmgrundsatz, die sittlichen und religiösen Überzeugungen in der Bevölkerung zu achten und sie nicht herabzuwürdigen." Deshalb habe der Christliche Medienverbund den ZDF-Fernsehrat damit beauftragt, sich mit dem Thema zu beschäftigen und den Sachverhalt zu prüfen. (hw, 7.6.2018)